Die Kunst besteht darin, zu wissen oder zügig in Erfahrung zu bringen, auf welcher Ebene ich mich gerade bewege. Hihi.
Der endgültige Zuwendungsbescheid des Kulturamtes für das „she.spectra festival“, was Anfang März diesen Jahres stattfand, ist da! Tatsächlich! Schon! So untergründig hatte ich ja schon Bedenken, ob nicht doch noch jemand um die Ecke kommt, um die Kohle zurückzufordern.
Am letzten Wochenende habe ich Sybille Flach auf ihrem letzten Weg begleitet, mit der ich Anfang der 80er eine von drei professionell arbeitenden Frauenrockbands in der DDR gründete – 1983 so etwa, Jahreszahlen sind nicht meine Stärke. Ihre Musizierlust und der unbedingte Wille, sich auszudrücken, führte auch mich auf einen neuen musikalischen Weg. Ich nahm endgültig Abschied vom musikalischen Familienunternehmen, spielte eine Weile fast ausschließlich Schlagzeug und begann, die Strategien der Autodidaktinnen zu erlernen. Umgekehrt konnte ich an ein paar Stellen den Wert des Lernens bei Lehrpersonen vermitteln. Und Frauen bewegen und ermächtigen. Wir hatten viel Spass und haben stundenlang geprobt – 2x die Woche. Nun gab es eine schöne Trauerfeier auf dem kleinen Dresdner Friedhof – bewegende Worte von Claudia Gräf, unserer gemeinsamen „Neuschnee“-Kollegin und ein Geigenstück von mir, Sonne und Wiederbegegnungen.

Ich lese ein Buch zu ADHS – während eines Coachings bekam ich von der Beraterin meines Vertrauens die Frage, ob ich denn schon mal drüber nachgedacht hätte, dass es möglicherweise in meinem Gehirn ein paar nicht standardmäßige Verschaltungen gibt!? Hatte ich nicht. Mach ich jetzt.
In Weimar wird zu Lilith gearbeitet, der Kraft der ungezähmten, unkontrollierbaren, weiblichen Schöpfungsmacht. Der Kraft, die sich rumdreht und geht, wenn ein Mann ihr an die Würde oder an die Wäsche geht. Die Kraft, die als Schlange ins patriarchale Paradies einbricht und Schwester Eva den Apfel der Erkenntnis reicht. Den anzunehmen, sie Eva nicht lange bitten muss. Da werden brave Hausfrauen zu Furien! Unter dem Pflaster, ja da liegt der Strand. Mit Vogelklauen verteidigen, was dein ist und zerreissen, was nicht (mehr) passt. Aus den Fetzen kann man schöne neue Kleider weben oder mal ne Weile nackich gehen. Ja!

Nun, auf nach Halle – ich sitze für Wellemachen e.V. (den feministischen Musikverein Mitteldeutschlands) auf einem Panel, um ein paar Fädchen aus dem Patriarchatspullover zu ziehen. HÄHÄ.


Und dann: ans Meer. In eine Schreibwerkstatt. Ich bin gespannt. Gibt viel zu integrieren und zu verdichten. Innen und außen. Man weiß ja gar nicht mehr, wo man sich zuerst aufregen soll. Merz lass nach.








