Herzlich willkommen!

Grade fiel mir auf, dass ich nun seit fast 5 Jahren hier schreibe – über Kunst & Leben, Neues und ganz Altes – über meine Ideen, Fundstücke, Thesen, Bilder, Bewegungen, Beobachtungen – und MUSIK. Immer auch über Hintergründe und Vorbilder, über das, was im Vordergrund steht und über das Gewebe dahinter. Das Gewebe, was sichtbar wird, wenn wir den Teppich herumdrehen. Vielleicht verstehen wir dann, warum er fliegen kann. Vielleicht auch nicht.

„35 x 89“ auf Radio Blau – Hörkunstcollage von Maria Schüritz und Ingeborg Freytag

Radio Blau sendet unseren Live-Mittschnitt am 2. Februar 2025 von 20.00 bis 22.00 (ja, es dauert zwei Stunden)! Willkommen! Ich freue mich selber drauf, mich noch mal hinzusetzen und mir das Ganze in Ruhe anzuhören, nachdem wir hoffentlich nächste Woche die Postproduktion erfolgreich beenden.

Und ja, Radio Blau sendet auch ganz oldschool in Leipzig auf UKW 😉 UKW 99,2, 94,4 und 89,2 MHz

Wir planen weitere Aufführungen – fällt dir was ein, schreib mir. An den Premierenabenden wurde aus dem Publikum mehrfach angeregt, wir müssten unbedingt auch „im Westen“ spielen. Das sagten Menschen unterschiedlichen Alters und sowohl ost- als auch westsozialisiert. Da wäre ich jetzt ganz guter Dinge, dass wir tatsächlich wesentliches zu erzählen haben. Und damit es nicht einmal zuwenig gesagt wurde: Danke! Danke an die Zeitzeuginnen, die Geschichten/ Gedanken/ Gefühle mit uns teilten und danke an die jungen Leute von der Theaterakademie Sachsen, die sich mit uns gemeinsam auf dieses geschichtliche Abenteuer eingelassen haben.

02. Februar 2025, 20-22 Uhr: 35×89 – Engagierte Frauen 1989/90*

„35×89 ist eine Hörkunstcollage. Sie besteht aus Songs und Kompositionen von Ingeborg Freytag und Maria Schüritz, aus Echtzeitmusik, die spontan im Kontakt mit dem Publikum entsteht, aus Elementen aus Zeitzeuginnen-Interviews sowie Sprach- und Klangkunst von Schauspiel-Azubis der Theaterakademie Sachsen. „35×89“ betrachtet den Herbst 1989 multidimensional, indem historisches Material, wissenschaftliche Reflexionen und Statements von mindestens drei Generationen zusammengebracht werden: Teil des Projekts sind Frauen, die die Ereignisse 1989/90 miterlebt und mitgestaltet haben, (Nach)Wendekinder, die in der Atmosphäre des Umbruchs und Systemwechsels aufwuchsen und junge Erwachsene, die heute in dem Alter der damaligen Aktivistinnen sind. „35×89“ hat sich dem künstlerisch überformten Hörbarmachen von weiblichen Perspektiven auf die Friedliche Revolution und der Würdigung von weiblichem Engagement im historischen Kontext verschrieben.“

„35 x 89“ Hörkunstperformance Stadtbibliothek Leipzig 28.11.2025
Maria Schüritz – „35 x 89“ Hörkunstperformance Stadtbibliothek Leipzig 28.11.2025
Ingeborg Freytag – „35 x 89“ Hörkunstperformance Stadtbibliothek Leipzig 28.11.2025

Spendenkonto und Spendengründe

Ein fröhliches Hallo in den Schwarm. Ja, ich sammle auch Geld. Sei willkommen! 🌱🌿🌳 Bitte gerne weitersagen! Diese Infos gelten ab sofort und für immer, die aktuellen Projekte findest du hier bzw. in kommenden Blogposts oder auf Anfrage.

1. Für meine Musikerfamilie in Madagaskar und meinen Freund Olombelo Ricky – Krankenhauskosten für Njaka aus der Band von Olombelo Ricky, Visa für Europa und so manches Unvorhergesehenes, was ich gerne vorsorglich auf mehrere Schultern verteilen würde, da meine finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten noch an Spielraum gewinnen müssen. Kennwort: Olombelo

2. Für die Mädchen- und Frauenbildungsprojekte in Kamerun – organisiert von der DAFRIG Leipzig und Prof. Godula Kosack. Mit eurer Hilfe möchte ich diese äusserst nachhaltige und erfolgreiche Arbeit unterstützen! Im Gegenzug darf ich afrikanisches Instrumentarium der DAFRIG adoptieren und in den Kursen/ Workshops von Drums&Chants und in meinen Konzerten der Öffentlichkeit zugänglich machen. Kennwort: Kamerun

3. Für Ingeborg Freytags musikalisch/ künstlerische Projekte – Konzerte/ Vernetzung/ CD-Produktionen/ Ausstellungen/ she.spectra/ UndUndUnd. So wie es im Moment aussieht, ballt sich die öffentliche Hand in nächster Zukunft endgültig zur Faust – das ist natürlich ein bereits seit Beginn der Nuller sichtbarer/ absehbarer Prozess, aber ich möchte es nicht dabei belassen, den Untergang der Freien Kulturszene oder ähnliche Weltenenden zu prognostizieren. Es ist Zeit für Solidarität und Mut. Kennwort: Ingeborg

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Das Spendenkonto bei der Sparkasse Leipzig:

Ingeborg Freytag

DE84 8605 5592 1634 7509 49

WELADE8LXXX

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Ich bewerte deine Gabe nicht – jede Summe ist willkommen. Jede! Ich danke von Herzen.

Hier im Blog gibt es demnächst Infos und auf YouTube auch aktuelle Musik von mir und der Ricky Olombelo Acoustic Band.

Mit MFA Kera und der Ricky Olombelo Acoustic Band vor dem INTERKOSMOS in Berlin 2024
In meinen Arbeitsräumen und gespannt auf Neues – Ende 2024

Zum Neuen Jahr 2025

Wupps – ist ein Jahr um. Die letzten Tage springen davon. Ich sehe die Schleuderbrettakrobaten meiner Kindheit. Für mich war es ein schwieriges, karmisches, herausforderndes und trotzdem oder deswegen glücklich geführtes Jahr. Worte haben sich mit Sinn und Inhalt gefüllt und zu leuchten begonnen. Welche Gnade. Entscheidungen, die ich vor Monaten, Jahren oder sogar Jahrzehnten getroffen habe, stellten sich als Segen und Hilfe im JETZT heraus. Ich bin in eine tiefe Liebeserfahrung gegangen. Und bin einer wunderbaren Frau begegnet. Ich bin unendlich dankbar. Dankbar für das Geschenk, die Stimme meines Herzens zu hören in all dem Lärm. Dankbar für das Geschenk, Ingeborg Freytag kennenlernen zu dürfen und zu wissen, wie ich ihr nahsein kann. Die Leuchtkraft dieser Dankbarkeit in all meinen Verbindungen erfahrbar zu machen, wird eine neue Aufgabe sein, ein erneuertes Versprechen meiner Seele an die Seele von uns allen. Wenn wir alle Teil eines größeren/unfassbaren/unerklärlichen/unkontrollierbaren und von uns nur in Teilen wahrnehmbaren Organismus sind, was ja niemand so genau weiss – dann ist es sicher eine gute Idee, ab und an über dieses wundersame Geflecht zu meditieren. Und sein DA SEIN zu feiern, zu bezeugen und zu verkörpern – in Liebe, Freundschaft, Arbeit, Suche und überall im Leben.

Auf ein gutes, lehrreiches, inspiriertes und wesentliches Neues Jahr 2025! Die Chinesen haben dann ja noch die Holzschlange parat – also, es wird MEIN JAHR. So! Verheissung und Verhängnis halten sich die Waage. Schrieb Luisa Francia. Balance gibt es nicht, es gibt nur balancieren. Hörte ich am Schöneberger Küchentisch. Vielleicht ist es so, dass wir momentan verstärkt wahrnehmen, wie fragil unsere Existenz ist. Es ist Zeit, die Wurzeln zu überprüfen. Alle Wurzeln. Zeit für Radikalität also.

Selbstliebe – Selbstrespekt – Selbstmitgefühl – Selbstehrlichkeit – Selbstführung – Selbstwirksamkeit

Radikale Wahrhaftigkeit. Das Schwert der Wahrhaftigkeit zu ergreifen, bedeutet Entscheidungen zu treffen. Abtrennen, was gestorben ist oder sterben möchte. Es bedeutet, mutig dem Feind entgegen zu treten, um zu beschützen, was zart ist und wachsen muss. Innen und Aussen – in der Welt des SowohlAlsAuch gibt es kein EntwederOder.

Radix = Wurzel. Radikalisiere dich! Verwurzele dich! Versenk dich in der Erde, krall dich an den Fels, treibe im Wasser und hol Kastanien aus dem Feuer. Benutze deinen Geist, um das Ungeformte zu empfangen. Es ist Zeit für herzliche Klugheit. Es ist Zeit für radikale Hingabe. Hingabe an Klarheit und Freude, Schmerzen und Irrtümer, Umwege und Gelächter. Hingabe an den alles entscheidenden einen einzigen Moment. Jetzt.

Eine Strategie der künstlerischen Berufe ist ja, etwas so lange zu üben, bis man es kann. Ein Werk so lange zu bearbeiten, bis es vollendet ist. Mit Geduld und Intuition ein Ziel zu verfolgen. Beharrlich zu bleiben. Weiterzuarbeiten, obwohl dich niemand toll findet. Die tragende Energie von Applaus und Anerkennung zu schätzen – und zu wissen, wie mächtig die Verführung ist und wie groß die Verführbarkeit. Du kannst dein Ego aufblasen oder zu deinem wahrsten Wesen vordringen – kannst du jetzt eine beherzte Entscheidung treffen? Und darüber lachen, wenn es die falsche war? Und noch mehr lachen, wenn die falsche Entscheidung sich am Ende doch als richtig = wahrhaftig herausstellt? Das kosmische Gelächter, was sich entrollt, wenn unsere Glaubenssysteme/ Ideologien/ Wahrheit-Fake/ Richtig-Falsch blitzartig in sich zusammenstürzen – – – ich denke, mit Musik, mit Kunst lässt sich Raum erschaffen, in dem sich stille und laute Heiterkeit über die Bekleidungsvorschriften der nackten Kaiser, die Tricks der Trickster aller Kulturen und die eigenen egogesteuerten Umwege breitmachen kann.

Über die Feiertage habe ich mir „Der Meister und Margarita“ auf YouTube angeschaut – im russischen Original mit englischen Untertiteln und der deutschen Übersetzung der Situationen und Dialoge im Kopf. Die Darstellung des Satans und seiner Rolle in der Welt gefällt mir, seit ich das Buch von Bulgakow zum ersten Mal las. Bedenke den Pferdefuß! Und die Heilkraft des Schwefels. Während ich schreibe, ist draußen dicker zauberhafter Nebel. Ich denke an die vielen Autofahrten zu Konzerten oder wieder nach Hause – an meine Eltern, mich oder Kollegen am Steuer. Ich denke an die Menschen, die vor mir hier lebten und lange vor der Kirche auf dem Hohen Thekla dort einen Ort hatten, den sie besonders fanden. Vielleicht haben sie dort Rituale gefeiert und Lipa, die Linde verehrt, bevor sie Leipzig den Namen gab.

Allem Tod geht eine Geburt voraus – und es folgt ihm eine. Daran werden wir Menschen nichts ändern, auch wenn uns die Kriegstreiber auf diesem Planeten das gerne anders erzählen wollen.

she.spectra als Ankerplatz – „35 x 89“

Wir nähern uns mit Hochgeschwindigkeit, Intuition und Effizienz den letzten Handgriffen für die beiden Premieren von „35 x 89“  Maria fand ein DDR-Kinderklavier. Jacobs Krönung! Die beiden von mir 1983 adoptierten Wurstbüchsen-Shaker der Band „Zwitschermaschine“ werden zu hören sein. Sprachquark von den Azubis der Theaterakademie Delitzsch, neue Songs von Maria Schüritz, neue spoken poetry von Ingeborg, neue Töne, Klangcollagen. Ausschnitte unserer Interviews und Gespräche mit Zeitzeuginnen vom Herbst 89. Die Arbeit geht uns zu Herzen und ans Zwerchfell — eben das wünschen wir dann auch dem Publikum unserer Aufführungen!


Do 28.11.2024 – 19 Uhr
Stadtbibliothek Leipzig, Oberlichtsaal
Spendenempfehlung 5-15€
Sa 30.11.2024 – 14 Uhr
Musikinstrumentenmuseum Leipzig, Zimeliensaal
Eintritt: 5/10/15€

Und ja, es werden Teile meiner thematischen Klavierstücke vom Sommer diesen Jahres zu hören sein. Live eingespielt im Volkstheater Rostock! Es war mal wieder Zeit, die Pianistin in mir hervorzulocken.

Und hier noch etwas Hintergrund: 35×89 – Engagierte Frauen 1989/90. Eine hybride Spurensuche. Hörkunstperformance im Rahmen von „35 Jahre Friedliche Revolution im Jahr 2024“.

„35×89“ ist eine Hörkunstcollage. Sie besteht aus Songs und Kompositionen der beiden Musikerinnen, aus Echtzeitmusik, die spontan im Kontakt mit dem Publikum entsteht, aus Elementen aus Zeitzeuginnen-Interviews sowie Sprach- und Klangkunst von Schauspiel-Azubis der Theaterakademie Sachsen. „35×89“ betrachtet den Herbst 1989 multidimensional, indem  historisches Material, wissenschaftliche Reflexionen und Statements von mindestens drei Generationen zusammengebracht werden: Teil des Projekts sind Frauen, die die Ereignisse 1989/90 miterlebt und mitgestaltet haben, (Nach)Wendekinder, die in der Atmosphäre des Umbruchs und Systemwechsels aufwuchsen und junge Erwachsene, die heute in dem Alter der damaligen Aktivistinnen sind. „35×89“ hat sich dem künstlerisch überformten Hörbarmachen von weiblichen Perspektiven auf die Friedliche Revolution und der Würdigung von weiblichem Engagement im historischen Kontext verschrieben.  

„Unter widrigen Umständen dürfen wir nicht aufhören, immer weiter zu denken und weiter zu fühlen – auch heute“, sagt Ingeborg Freytag. Teil der Performance sind daher auch Widersprüchlichkeiten, Vieldeutigkeiten, die Diversität von Meinungen und die weit verbreiteten Gefühle der Demütigung und Benachteiligung, die durch die historischen Vorgänge ausgelöst wurden.

Die Multimusikerin Ingeborg Freytag (*1965, Geige, Percussion, Gesang, Effekte) war als Leipziger Künstlerin in der Bürgerrechtsbewegung sowie der sich ausformenden Frauenbewegung aktiv. Neben ihren eigenen Erfahrungen hat sie nach wie vor Kontakt zu weiteren 1989/90 politisch und/oder künstlerisch tätigen Zeitzeuginnen und verfügt über historische Materialien (Zeitschriften, Publikationen, Textsammlungen). Die Songpoetin und Musikerin Maria Schüritz (*1985, Gesang, Gitarre, Upcyclophone, Effekte) gehört zur Generation der (Nach)Wendekinder, die in der Atmosphäre eines großen Umbruchs, Systemwechsels und Strukturwandels in Leipzig aufgewachsen sind und nun Fragen an die älteren Generationen haben.           

Eine Hörkunstperformance im Rahmen von „35 Jahre Friedliche Revolution im Jahr 2024“. Das Projekt wird gefördert vom Dezernat Kultur der Stadt Leipzig und den Freundinnen und Freunden der Heinrich-Böll-Stiftung, ist Teil der Plattform she.spectra und wird realisiert in Kooperation der Theaterakademie Sachsen, der Stadtbibliothek Leipzig, dem Musikinstrumentenmuseum, der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ und Radio Blau.    

Danke an alle unterstützenden Menschen und Institutionen! Danke an die Frauen, die mit uns gesprochen haben und uns die Vibes und Informationen gegeben haben, die wir für die Erschaffung einer Arbeitsatmosphäre brauchten. 

 



she.spectra – Hintergründe Teil Zwei

Das Positionspapier! Die Initiative für weibliche Schöpfungskraft stellt sich vor! Um deine Aufmerksamkeit nicht über’s Maß hinaus zu strapazieren und weil ich im Kürzen ganz schlecht bin und weil weibliche Kraft sowieso nicht gekürzt werden kann – hier in mehrere Beiträge aufgeteilt.

she.spectra beteiligt(e) sich 2024:

25.09. 2024/ Radio Blau „CAFÉ AM RANDE DER WELT“Maria Schüritz und Ingeborg Freytag sprechen live über ihr Projekt „35 x 89“ (KlangTextSongCollage über engagierte Frauen im Herbst 89 – anlässlich des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution)

16.11.2024/ „Auch mein Leben ist die Musik! Frauengeschichten im Musikinstrumentenmuseum“ – Podiumsdiskussion „Role Models: Frauen als Vorbilder zeitgenössischer Musikerinnen“ – Ingeborg Freytag und Brunhild Fischer, gemeinsam mit Eva Meitner, Fojan Gharibnejad und Nora Benamara (in Kooperation mit dem MIM)

28.11. 2024/ Stadtbibliothek Leipzig – Liveaufführung von „35 x 89“ (Hörkunstperformance über engagierte Frauen im Herbst 89 – anlässlich des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution) – Ingeborg Freytag und Maria Schüritz (gefördert vom Dezernat Kultur der Stadt Leipzig, in Kooperation mit der Stadtbibliothek)

30.11.2024/ Musikinstrumentenmuseum Leipzig – Liveaufführung von „35 x 89“ (Hörkunstperformance über engagierte Frauen im Herbst 89 – anlässlich des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution) – Ingeborg Freytag und Maria Schüritz (gefördert vom Dezernat Kultur der Stadt Leipzig, in Kooperation mit dem MIM)

she.spectra zeigt(e) sich:

Die Veranstaltungen 2024 wurden/ werden medial begleitet von MDR Kultur (Kurzinterview), MDR Figaro (Kurzbeitrag) und Radio Blau (abendfüllende Sendungen/ Interviews mit Ingeborg Freytag, Kathrin Müller-Beck und Maria Schüritz). Ziel ist, die bestehenden Kooperationen auszubauen, zu stärken und für 2025 sowie die kommenden Jahre zu nutzen. Weitere Koop’s z.B. mit Metaware Weimar und Radio Corax Halle sind in Planung. Die bildende Künstlerin Larissa Böhler (Weimar) stellte 2024 das Artwork für Plakate/ Flyer/ Instagram zur Verfügung. Das für die Öffentlichkeitsarbeit bereits eingeführte „corporate design“ (Artwork von Larissa Böhler, Layout von Maria Schüritz) wird weitergeführt werden. Geeignete Printmedien und Net-Zines werden zeitnah angefragt. she.spectra nutzt außerdem die Kanäle der beteiligten/ unterstützenden Künstlerinnen sowie bereits vorhandene mediale Kollaborationen untereinander. Für 2025 planen wir vom 7. – 9. März ein Festivalwochenende.

Internetpräsenzen (Auswahl)

www.brunhild-fischer.de

www.ingeborg-freytag.de

www.norathiele.de

www.safimusic.com

www.maria-schueritz.de

www.simoneweissenfels.com

www.larissaboehler.de

she.spectra Geburtsurkunde:

Der Name she.spectra wurde von der Kulturmanagerin Kathrin Müller Beck gefunden. Die Initiatorin Ingeborg Freytag arbeitet seit mehreren Jahrzehnten als Musikerin, Sängerin, Dozentin, bildende Künstlerin, Komponistin und Schauspielerin. Schreiben spielt seit 2020 zunehmend eine Rolle. Die eigene Mehrfachbegabung und das Bekenntnis dazu schärfte ihren Blick auf „Leben mit und Sichtbarmachen von künstlerischer Mehrfachbegabung“ als Strategie, besonders auch als schöpferisch weibliche Strategie. Die Inspiration und ihre Umwandlung in Material für Bühne, Studio, Unterricht, Blog und Netz beruht auf einer Kooperation zwischen den inneren Fachgebieten. Die beständige Übung und Meisterung der eigenen Befähigungen sowie die Erweiterung der eigenen Wissensnetze ist dabei Voraussetzung. In der Idee von she.spectra ist genreübergreifende Arbeit, gelegentlich auch das offensive Außerkraftsetzen von Genregrenzen, bereits enthalten. Dies verstehen wir ausdrücklich sowohl als Arbeit im Innen- als auch im Außenraum. Gleichzeitig spielen wir mit den Möglichkeiten von Identität/ Abgrenzung/ Brücken/ Rivalität/ Eigen-Sinn und geben Impulse in politisch/gesellschaftlich/ kulturelle Spielräume zurück. Wir sind die Offenbarung. Es wird offenbar, was wir tun.

she.spectra – Hintergründe Teil Eins

Das Positionspapier! Die Initiative für weibliche Schöpfungskraft stellt sich vor! Um deine Aufmerksamkeit nicht über’s Maß hinaus zu strapazieren und weil ich im Kürzen ganz schlecht bin und weil weibliche Kraft sowieso nicht gekürzt werden kann – hier in mehrere Beiträge aufgeteilt.

she.spectra existiert:

Mit einem Konzert am 8. März 2024, mehreren Musikworkshops am 9./ 10. März und zwei Interviewbeiträgen beim MDR und Radio Blau begann eine Reihe von Konzerten, Festivals, Diskussionen, künstlerischen Interventionen, Workshops, Mentoring-Programmen und Radiobeiträgen, mit denen she.spectra Sichtbarkeit und Wirksamkeit von Frauen in künstlerischen Prozessen erhöhen möchte. Das Datum ist Programm. Der International Women’s Day blickt auf eine lange Tradition im Kampf um die Gleichberechtigung und das Wahlrecht der Frauen zurück. Trotzdem gibt es nach wie vor Denk- und Handlungsbedarf; zum Beispiel im künstlerischen/ Kunst produzierenden Bereich.Am Weltfrauentag denken wir an weiblich geprägte künstlerische und politische Realitäten, an Unterstützung, Ermutigung und Herausforderung und an Vorbilder. Frauen, die vor uns da waren und beim Vorwärtsstürmen, Erobern, Behaupten und Vernetzen neuer Räume und Formate erfolgreich waren oder scheiterten. Wir beziehen uns auf diese Traditionen, übernehmen wertvolle Strategien und kreieren neue zeitgemäße Formate. Weibliche Perspektiven in der Gesellschaft sind notwendig und brauchen Raum – fraglos und selbstverständlich.

she.spectra bedeutet:

Tradiertes/ Gelerntes neu interpretieren, die programmatische Einheit zwischen Komposition und Improvisation betonen, mit Respekt und Humor Regeln brechen, persönliche Präsenz/ künstlerische Potenz von Frauen wertschätzen und herausfordern. Dabei sind uns genre- und generationenübergreifende musikalisch/ künstlerische Arbeitsweisen und Formensprachen besonders wichtig. Die zusätzliche Weitergabe von beruflichem Wissen, musikalischen Fähigkeiten und professionellen Strategien begreifen wir als Aufgabe und Dienst an den kommenden Generationen.

she.spectra ist:

Plattform/ Arbeitsgruppe/ Festival/ Initiative/ Konstruktion/ Zeichentisch/ Diskussionsgrundlage/ Resonanzraum und mehr. Wir schaffen temporäre, flexible Organisationsstrukturen, die unserem Alltag als produzierende Künstlerinnen entsprechen. Bündnisse, Kooperationen, Strategien, Trickkisten, Osmosen – aber auch Produktion, Meditation, Kochen und Träumen sind Themen, die uns beschäftigen. Wir leben als Gesamtkunstwerke in mehrdimensionalen Räumen = Kunst ist unser Leben und unser (Über)Leben ist eine Kunst. Die Entwicklung von künstlerischen Strategien und deren Transfer in die Gesellschaft begreifen wir als essentielle Notwendigkeit – für uns UND die Gesellschaft. Unsere Schreibtische sind visionäre Organisationszentralen. Unsere Übungsräume sind künstlerische Produktionsstätten. Wir glauben an die Kraft von netzwerkorientierter Arbeit – auf und hinter der Bühne. Sichtbare und unsichtbare Arbeit ist gleich wichtig und gleichwertig – außen und innen. Wir orientieren uns an Ideen und Erfahrungswissen zu positiver Konkurrenz.

she.spectra bietet:

Veranstaltungen, die auf und hinter dem Podium von Frauen verantwortet werden. Konzerte, Festivals, Diskussionen, Workshops, Performances und andere Präsentationsformen dienen als Transportmittel für öffentliche Wirksamkeit. she.spectra schickt Bündnis- und Teilhabeangebote in die gesellschaftliche und politische Öffentlichkeit. Die Zielgruppen sind je nach Veranstaltungsformat sehr divers. Fachveranstaltungen bieten Impulse für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Workshops geben Einblicke in musikalische Themenkreise und können die eigene Musizierpraxis auf jedem Level inspirieren. Konzerte sind Erfahrungsräume, in denen sich unterschiedliche Menschen und musikalische Stile auf und vor der Bühne begegnen. Wir arbeiten selbst generationenübergreifend und bieten diese Sichtweise auch unserem Publikum an. Wir sehen Lebensleistungen überall und versuchen, uns selbst und einander mit Respekt und Wertschätzung zu behandeln – ebenso kann unser Publikum auf verständliche Ansprache und berührende Musik vertrauen. she.spectra‘s Veranstaltungen richten sich an Künstlerinnen/ Musikerinnen, die in ein visionäres Netzwerk eintauchen wollen, an Kunststudentinnen, die sich Inspiration für ein gelingendes Berufsleben wünschen, an alle Interessierten, die sich gerne in mehrdimensionalen Räumen bewegen und an alle neugierigen Menschen, die Musik mögen und auch lernend an ihr teilhaben möchten. „Unser Auftrag ist Berührung.“ (Madonnenwerk)

she.spectra sind:

Künstlerinnen/ Kuratorinnen/ Kulturmanagerinnen/ Organisatorinnen/ Veranstalterinnen (oft in Personalunion) aus Leipzig, Halle, Weimar, Berlin und … Sie fühlen sich einer Welt verpflichtet, in der lebendige, bewegliche und berührende Kunst im Zentrum der Gesellschaft steht. In einer Kultur des „SowohlAlsAuch“ dürfen sich unterschiedliche musikalische Stile und künstlerische Sprachen, kühne Gedanken, tiefe Gefühle und ein vielgestaltiges Instrumentarium begegnen. Entsprechend vielfältig wünschen wir uns unser Publikum und begrüßen neue Mitstreiterinnen und Mitdenkerinnen.

Weiter zu Teil Zwei >>>

„Geteiltes Leben – wie viel DDR steckt nach 35 Jahren Einheit noch in mir?“ Beitrag zur Blogparade …

… von Sylvia Tornau. Ein spannender Schreibanlass, dem ich mich gerne hingebe – obwohl ich doch im Moment neben künstlerischen und persönlichen Herausforderungen grade mal so meinen Instagram-Kanal bespielt kriege und gar keine Zeit für so ne Extras habe …. Egal! Jetzt!

Sylvia Tornau ist systemische Therapeutin, Trauma-Coach und Bloggerin. Eine Ostpflanze. Außerdem eine, die immer mal wieder Frauen bewegt und sich von ihnen bewegen lässt. Das Thema korrespondiert in schönster Weise mit meinem aktuellen intergenerationalen Projekt „35 x 89“ (zum 35jährigen Jubiläum des 89er Herbstes in diesem Jahr) – dem Nachfolger von „Zwischenwelten“ mit der Songpoetin und Klangexperimentatorin Maria Schüritz.

Nach meiner Vergangenheit oder den Gründen für mein (nicht unerschütterliches, aber doch zuverlässig immer wiederkehrendes) Selbstvertrauen befragt, gebe ich gerne zu Protokoll: Ich habe einen Staat überlebt. Dazu zwei Währungsreformen, eine internationale Finanzkrise, eine gebrochene Hand und die umfassenden Beschränkungen im Gefolge der Coronapandemie. Am Schöneberger Küchentisch haben wir vor Jahren schon beschlossen, dass ich meiner westsozialisierten Künstlerfreundin die Erfahrung einer alles umwälzenden Veränderung voraushabe. Die Erfahrung, an dieser Umwälzung fühlend und handelnd beteiligt zu sein – also nicht nur umgewälzt zu werden. Sicher – die visionäre Kraft vieler Menschen ist gnadenlos ausgenutzt worden und sicher gab es auch ein nur sehr kurz geöffnetes weltpolitisches Möglichkeitsfenster. Aber selbst dann, wenn ich die eigene Handlungsfähigkeit in der Umwälzung als eingeschränkt erlebt hätte/ erlebe (was ich nicht tue), bliebe doch eins: Egal wie fest, starr, stur und ausweglos eine Situation auch immer sein mag – möglicherweise ändert sie sich in der nächsten Minute grundlegend. Obwohl ich ab Anfang der 80er Jahre zunehmend Teil dieser Veränderung und im Herbst 89 folgerichtig künstlerisch/ politische Aktivistin war, hat sich für mich nach dem „Großen Andersrum“ (danke Duo Sonnenschirm!) nicht viel geändert. Freiberufliche Künstlerinnen und Künstler mussten in der DDR zunehmend unter quasi marktwirtschaftlichen Bedingungen („Einzelkämpfer“) arbeiten – allerdings durften wir diese Tatsache nicht benennen. Heute ist es öfter mal umgekehrt – die Tatsache, dass im Kunstbetrieb die meiste Zeit Solidarität, Vernetzung, Empfehlung und Unterstützung eine Rolle spielen, wird gerne unter den Tisch geschoben. Da lungert sie dann so herum. Unterm Tisch nebenan prügeln sich das Konkurrenzgebot mit der Basisdemokratie, dem Wunsch nach persönlicher Sichtbarkeit und den hierarchischen Verhältnissen im Theater/ Konzerthaus/ Orchesterbetrieb – damals wie heute scharf beobachtet von individueller Eifersucht, Neid, Animositäten, Existenzsorgen und schlichtem Desinteresse. Ich verdanke meiner Ostsozialisation eine für heutige Verhältnisse überbordende Gelassenheit im Umgang mit widrigen Umständen und schwierigen Menschen. Das hat viele Vorteile und einige Nachteile, die ich jedoch nicht als schwerwiegend empfinde. Auf Tour, auch außerhalb Deutschlands oder Europas, ist die Erfahrung des Unterwegsseins in der DDR äußerst hilfreich. Logistische Probleme, klapprige Technik, unpassierbare Straßen, Schmutz in allen Variationen und div. Formen von Tourkoller sind Herausforderungen, die es mit Würde und Eleganz zu meistern gilt. Dass Herausforderungen generell unsere Widerstandskräfte stärken, ist meinem Empfinden nach ein im Deutschland von HierHeuteJetzt nicht aktiviertes bzw. fast ausgestorbenes Wissen. Das gemeinsame Meistern von Herausforderungen stärkt unseren Gemeinschaftssinn und unsere Kommunikationsfähigkeit. Wenn ich mich umschaue und zuhöre, habe ich allerdings manchmal das Gefühl, wir warten alle mehr oder weniger auf das schöne, sorgenfreie, stressarme, unabhängige und sonnige Leben, was uns angeblich vom Universum oder sonstwem versprochen wurde. Zusätzlich wird in Ostdeutschland immer noch auf die „blühenden Landschaften“ gewartet. Dass irgendein blaues Wunder uns der Einlösung des Versprechens näherbringen wird, darf getrost bezweifelt werden. . .

Eine grundlegend abwartende Haltung, ev. auch Misstrauen (hier: nicht vorab vertrauen, sondern den Beweis für Vertrauenswürdigkeit abwarten) gegenüber einer Regierung, ihren Unterstützern und Erzwingungsstäben erscheint mir als weiteres Erbe meiner Ostsozialisation. . . Sich unterschiedlich medial informieren, sowohl über die eigene als auch die Propaganda des „Gegners“ (damals „der Klassenfeind“). Lücken suchen, finden und beherzt hineinspringen. Zwischen den Zeilen lesen und sich in der Kunst üben, zwischen den Zeilen zu schreiben, damit auch andere dort etwas lesen können. (Über)Lebensstrategien erproben, teilen und weiterentwickeln. Grade/ aufrecht stehenbleiben. Angst haben und trotzdem denken, fühlen und handeln. Einsamkeit aushalten. Nicht sofort weinend den Raum verlassen, wenn mir mal niemand zuhört und ich anscheinend nirgendwo dazugehöre. Mir und meinem Lebensweg glauben und vertrauen, auch wenn mir grade niemand folgt, mich beklatscht und toll findet. Wenn ich zurückschaue, bin ich immer wieder erstaunt, wieviel individuelles Leben in der DDR möglich war – in diesem angeblich so kollektivistischen Klops, in dem alle im Gleichschritt durch den Sumpf des Mangels marschierten, den persönlichen Spitzel immer im Gepäck. Es gab viel richtiges Leben im falschen.

Ja, ich habe (auch) Glück gehabt. Ja, ich habe Glück. Glückliche Zufälle, glückliche Umstände, glückliche Begegnungen, glückliche Anfänge und glückliche Enden. Ja. Und ich arbeite schon immer (na okay, sagen wir mal seit ich 18 bin) so, wie an den Rändern oder außerhalb Europas der Musikerberuf verstanden wird. Reisen (auch nach innen), musikalische und soziale Impulse seismographisch aufnehmen, verarbeiten und weitergeben, den Menschen zuhören (allen!), Nachrichten und Stimmungen hin- und hertragen, an größere Zusammenhänge erinnern, über das kleine Glück sprechen, Hoffnung haben und verbreiten. Brücken bauen, Spannungen ausgleichen. Auch ohnmächtiger Zorn und blinde Wut sind da. Integrativ denken, fühlen und handeln. Öffentliche künstlerische Arbeit als Verbindungsrituale gestalten. Dankbarkeit/ Berührbarkeit/ Hingabe herausfordern, zulassen und stärken. Mutig fragen und mutig antworten. Sich selbst und anderen (künstlerischen) Raum geben. Dem Raum Zeit geben, sich auszudehnen oder zu bündeln und das Unerwartete/ Ungeformte einladen, sich zu manifestieren, sich eine Form zu geben. Niemandem seine/ihre Verwirrung ausreden wollen, auch mir nicht – und akzeptieren, dass es trotzdem manchmal geschieht.

Bis 1990 habe ich das mehr und mehr einfach gemacht, danach konnte ich es mehr und mehr auch erklären. Und nein, das gelingt mir alles nicht immer. Aber immer öfter.

Natürlich spielt es eine Rolle, dass ich in einem Land geboren wurde, in dem ich nicht sterben werde. Ich fühle mich immer noch seltsam als Emigrantin – eingewandert in ein Land, was ich nie verlassen habe. Ausgewandert aus einem Land, was rein äußerlich ja immer noch existiert – in mir und um mich herum. In dem ich immer noch lebe. Das ist eine äußerst merkwürdige Identität. Ich verstehe zutiefst, dass es Menschen gab und gibt, die nach dem „Beitritt zum Geltungsbereich des Grundgesetzes“ damit Probleme hatten und haben. Das können wir weder leugnen noch wegerklären. Auch wenn ich persönlich eine nationale Identität nicht so wichtig finde. Aber! Und! Mein Leben gehört zu meinem Leben. Ganz und gar. Mein Geburtsort, mein Kinderwald, meine Schule und der Sportplatz, gut ausgeleuchtete Bühnen und finstere Ecken, jeder Zweifel und jede Gewissheit, jede Suche und jede Sackgasse. Der schmerzhafte, tödliche Riss durch das Deutschland der Nachkriegszeit. Der kalte Krieg, die atomare Aufrüstung und die Durchmilitarisierung der Gesellschaft. Selbstwirksamkeit und Selbstehrlichkeit – Vergeblichkeit und Lüge. Menschen – die Musikerfamilie in der ich aufwuchs und lernte, Gefährtinnen und Freundinnen und ein großer Kreis, in dem meine Arbeit, meine Musik, meine Gedanken und Bewegungen wahrgenommen und begleitet wurden. Gastfreundschaft, Gesprächsangebote und Unterstützung von völlig Fremden. Menschen, die ihre Seele und andere Menschen verkauften und verrieten, um ein paar alltägliche Vorteile, ein bisschen klägliche Macht oder schlicht Bestätigung/ Aufgehobensein zu erlangen.

Was aktuell zu meinem Leben gehört, erfährst du in meinen anderen Blogartikeln. Heute mal keine Fotos. Danke für’s Lesen!

#geteiltesleben

she.spectra — Nachlese und Ausblick

„Das gibts in keinem Russenfilm!“ Mit diesem Ausruf quittierten wir zu Ostzeiten unglaubliche Vorgänge, deren Wirken man nur staunend betrachten konnte. Meistens mit der auch im Kino gegebenen Distanz. Die „Russenfilme“ waren öfter mehrteilig, öfter trotzdem unendlich lang und öfter vollgeladen mit unverständlicher Symbolik, die man heute ev. als spirituell bezeichnen würde. Damals gab es dafür irgendwie kein Wort. Dass am 8. März 2024 im Musikinstrumentenmuseum trotzdem ein Konzert stattgefunden hat, obwohl 2 von 3 geplanten Akteurinnen aufgrund von Krankheit und Unfall nicht auftreten konnten, betrachte ich als Fügung von trotz allem glücklichen Umständen. Im Resonanzraum von she.spectra wird also noch vieles möglich sein/ möglich werden. So verstehe ich das Geschehen. Danke an die wundervolle Pianistin Simone Weißenfels, die mit mir den Abend zelebrierte! Das war ein guter erster Moment für unsere neue Musikinitiative, um auf die Welt zu kommen. Fotos und Videos sind unterwegs an die Öffentlichkeit — obwohl außer der kaputten Lichtanlage des MiM auch Eckhards Fotoapparat die Blende nur manchmal schließen wollte und die geliehene Videokamera zwischenzeitlich ausstieg. Ich sag dazu nix. Thematisch passend eins meiner Selbstporträts im Modus „Tja, so isses halt!“ oder wie einer meiner Triso-Kollegen immer mal gerne ausrief: „Mach was Bestes!“. Und Fahrstühle sind ja grundsätzlich immer gut, solange sie nicht stehen bleiben.

she.spectra wird am 16. November bei einer Podiumsdiskussion im Musikinstrumentenmuseum im Grassi Leipzig vertreten sein: „Role Models: Frauen als Vorbilder zeitgenössischer Musikerinnen“ – diesmal verkörpert von Ingeborg Freytag und Brunhild Fischer, gemeinsam mit Eva Meitner, Fojan Gharibnejad und Nora Benamara.

Außerdem werden Maria Schüritz und ich unsere beiden Liveaufführungen von „35 x 89 – Spurensuche zum Herbst 1989“ im Boden von she.spectra verankern und das auch entsprechend kommunizieren. Das uns umgebende musikalische Multiversum darf also eine Rolle spielen! Die Veranstaltungen finden am 28. November in der Stadtbibliothek Leipzig und am 30. November im Musikinstrumentenmuseum statt. Schon mal vormerken, ich schreibe dazu noch was und bringe natürlich auch demnächst die Küche, äh, den Veranstaltungskalender in Ordnung.

Ich bin derweil am Rumspinnen, äh, networken. Bündnisse, Kooperationen, Strategien, Trickkisten, Osmosen – aber auch Produktion, Meditation, Kochen und ImBettArbeiten sind so Themen im SchachtelnSindAuchKeineLösung-Kolleginnenkreis. Über mir kreisen die Geier, äh, die Hubschrauber.

Keine Abschiedstournee

Nein, ich habe nicht aufgehört zu schreiben. Nein, ich habe auch nicht vor, aufzuhören. Es ist nur so, dass man manchmal das Leben nur leben kann und nicht noch drüber reden. Von der künstlerischen Arbeit ganz zu schweigen, äh zu reden. Naja. Und ja, die social medias sind verführerisch flink und machen auf der Oberfläche kleine Wellen und dabei kann man es auch belassen – is nich schlimm. Mit den Tieftauchgängen fühle ich mich da jetzt nicht direkt deplatziert, aber die Grenzen sind doch deutlich sichtbar. Nichtsdestotrotz freue ich mich, wenn mir jemand auf Insta folgen mag. Und einen Gedanken/ Bild/ Audio/ Video zackbumm in die Welt zu schicken, hat eine schöne grade Energie! Gefällt mir auch.

Viel Musik, Ausstellungen, Kompositionen, Anträge, Begegnungen, Erkenntnisse. Und, ja, Gnade. Erkenntnisse und Fügungen, bei denen ich meine Mitwirkung nicht direkt sehen kann und also nicht umhinkomme, sie als etwas zu erleben, was von der anderen Seite der Realität zu mir kommt.

Ich werde also die nächste Zeit ein paar Rückblicke veröffentlichen, dabei sicher bemerken, was nachwirkt/ weiterwirkt und freue mich auf’s teilen. Im Veranstaltungskalender steht nix, weil ich es nicht geschafft habe, dort einzutragen, was ich mache …..

First things first – ich bin unterwegs zum Sumarah-Retreat nach Berlin und freue mich sehr auf meine Berliner Community, auf’s NachHauseKommen und gemeinsam meditieren. Nichts erklären müssen und Ruhe finden. Die Berliner Seen erkunden und mich mit Menschen verabreden, die ich lange nicht gesehen habe.

Mitte August plane ich ein Wochenende „Oriental Beats & Westafrikanische Trommelmusik“! Von Freitagabend bis Sonntagmittag gibt es Rahmentrommeln und/ oder Djembe + afrikanische Bässe zwischen traditionellen Vermittlungsmethoden und westeuropäischer Didaktik – spielen, lernen und Gemeinschaft erleben. Willkommen!

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