„Ein Satz der mich trägt – Worte die Mut machen“ Beitrag zur Blogparade …

… von Sylvia Tornau – systemische Therapeutin, Trauma-Coach und Bloggerin – danke für die Einladung dazu!

Oh, was für ein Thema. Eigentlich bin ich gerade am Theater in Magdeburg, um die Musik für die „Schachnovelle“ zu schreiben. Nein, ich kann nicht entscheiden, welcher Satz mich trägt. Es sind so viele Sätze. Manche bleiben eine Weile. Manche gehen zügig ins Vergessen, wenn ihre Aufgabe getan ist. Immer kommen neue. Die meisten mache ich mir selbst zurecht, einige stammen von anderen Menschen. Immer spielt Energie eine Rolle, der Zugang zu einer bestimmten Kraft, einer „guten Medizin“ in der indianischen Tradition. Allerdings kann ich mich noch gut an die Zeit erinnern, als ich noch keinen Zugang zu dieser „Wortquelle“ hatte. Und dass mir mal eine sagen würde: „Du bist gut mit Worten. Wie Pfeile treffen sie ins Herz.“ – du spinnst, hätte ich gesagt. Eine Meisterin der Worte, ausgerechnet ich?

Gut, fangen wir an. „Bewusstseinsarbeit ist auch Arbeit!“ – Oder: warum ich immer wollte, dass mein Beruf mir eine Quelle der Selbsterkenntnis ist. In den letzten Jahren habe ich noch einmal sehr tief verstehen gelernt, dass alle Ebenen meines Lebens wirklich und wahrhaftig miteinander verbunden sind. Das könnte eine Binse sein, ist es aber nicht. In dieser Weltsicht gibt es keinen Zwischenraum – tiefgreifende persönliche Erneuerung und Wandlung und sich ausdehnende, neu formende künstlerische Meisterschaft inspirieren und durchdringen einander. In jedem Augenblick. Und sinken verbunden in die fließenden Gefühle hinein. Das musste ich erstmal akzeptieren – dass die persönliche Weiterentwicklung nix ist, was mich bei der Arbeit stört. Uiuiui. Und umgekehrt all meine Arbeit mich nur weiter und tiefer zu mir selbst führt. Uiuiui.

„Leere ist nicht bedrohlich. Leere bereitet die Fülle vor.“ Ein Satz aus dem vergangenen Jahr. Damit ich mich in all den Wandlungen und der Einsamkeit nicht zu Tode fürchte. Hat funktioniert!

Wittow – Rügen

Manchmal mache ich mir aus dem Satz ein Lied. Ein Medizinlied ist die kraftvollste und stärkste Verankerung, die ich kenne. Wenn ich die Stimme erhebe, hört mich nicht nur mein tiefes Selbst besser, sondern auch die hilfreichen Kräfte um mich herum. So ein Lied ist in der Regel nix zum Teilen mit Menschen. Ich singe aber z.B. für Orte, um mich vorzustellen oder Hilfe und Schutz zu erbitten.

Gelegentlich bittet mich jemand um ein Medizinlied. Dann summen wir gemeinsam, lachen und/ oder heulen ein wenig und kauen auf Worten herum, bis Rhythmus, Stimmlage und Melodie genauso sind wie sie sein sollen. Oder wollen. 

„Aus den Tiefen des Ungeformten können jederzeit ungeahnte Wunder emporsteigen.“ Dieser Satz wurde mir gestern zur Sommersonnenwende gegeben vom Labyrinthplatz in Leipzig, als ich sonnwendmäßig dem Pfad folgte. Im Temenos/ der Mitte saß eine Frau, ich segnete sie kurz und als sie gegangen war, fand ich eine kleine Sonne aus Holzstücken. Heute meldete sich nach sehr, wirklich sehr langer Zeit eine Kollegin aus Frankfurt/M., um mich zu gemeinsamen Konzerten während der Tour zum 33jährigen Bandjubiläum einzuladen.

Das eine hat mit dem anderen natürlich gar nix zu tun. Nein. Dazu passt, dass ich Magie umso weniger anwende, je mehr ich darüber weiss. Wunder, also die Botschaften aus dem Ungeformten, zuzulassen und dem, was lebendig werden will, Raum zu geben – eine echte Übung in einer Welt, in der alles, aber auch wirklich alles aktiv gestaltet werden muss. Sonst haste ja dein Leben nicht im Griff …. Dem, was sterben will, Raum zu geben, gehört eigentlich zum Prozess, aber das führt jetzt zu weit.

„Nichts ist bescheuerter als die Manipulation einer falsch verstandenen Wirklichkeit.“ Schrieb Luisa Francia mal irgendwann irgendwo. Das ist nun in der Tat ein Satz, der mich schon länger begleitet. Irgendwann wurde er sogar im Sumarah-Meditations-Universum aufgefrischt. Also, ihr Lieben – nicht im Weg rumstehen, während sich die Wunder entfalten. #SatzDerMichTrägt

painted with sand – from nature – island of rügen

Zu Gast bei „Global Groove“ – dem Podcast von Nora Thiele

Loide, Loide – soviel ist passiert und passiert grade oder kommt bald. Mir fehlt ein wenig die Muße zum schreiben = vertiefen und versenken. Aber nachdem ich vor kurzem mal wieder einer Trommelstudentin empfohlen hatte, die kleinen kurzen Übungseinheiten wertzuschätzen und zu praktizieren, wenn zu den großen kein Raum da ist, denke ich grade, ich könnte mich doch an meine eigenen klugen Empfehlungen halten und einfach was schreiben. Muss ja nicht viel sein. Die Trommelstudentin war jedenfalls erleichtert und hat die Übelust zurückgewonnen.

Ich bin sehr glücklich über die Einladung zu „Global Groove“. Viel verschiedene Musik von mir ist zu hören. Eine Stunde im Gespräch mit meiner großen Kollegin Nora Thiele, ein bisschen Frauenmusikgeschichte, meine Lebenswege, DDR – und auch wie wir beide als Multiinstrumentalistinnen arbeiten und welche wesentlichen künstlerischen Impulse wir einander geben konnten und können. Vor nunmehr fast 30 Jahren war ich Noras erste Trommellehrerin und Impulsgeberin für ihren Weg als Berufsmusikerin. Heute darf ich von ihrem großen Wissen über die Kunst des Rahmentrommelns profitieren und bei ihr über dieses spannende Multiversum lernen. Eine schöne Fügung, dass uns die Rollenumkehrung so bruchlos gelang. Und die Gründung von „she.spectra“ ist nicht denkbar ohne Nora Thieles klares Bekenntnis zu mehr Sichtbarkeit von weiblicher Kraft (und Lautstärke ;-)) im Musikbusiness/ Kunstbetrieb.

Ingeborg Freytag bei „Global Groove“ – dem Podcast von Nora Thiele (auf spotify)

Ingeborg Freytag bei „Global Groove“ – dem Podcast von Nora Thiele (auf Noras Website)

Achso, wer sich die Sendung gerne ganz oldschool am Radio anhören möchte, das geht am 4. Juni um 19:05 bei Radio Lotte Weimar

Nora Thiele bei Radio Lotte Weimar – Podcast „Global Groove“ mit Ingeborg Freytag

Zu allem anderen schreibe ich später hier – Ausstellung, Theatermusik, Meer-Reisen, Maientanz und Walpurgisnacht – hui!

Bei Instagram immer tagesaktuell mit Fotos, Videos und Kurztexten auf ingeborgfreytag.multimusician

Rügen – Wittow
Ausstellung von Ingeborg Freytag bei ConnArt Altenburg
Mit Pappa

Rahmentrommeln und Medizinwanderung am 25. Mai bei Drums & Chants

Being together in a good way – am 25. Mai 2025 von 10.00 bis 18.00 bei Drums & Chants.

Du brauchst keine (Keine!) musikalischen Vorkenntnisse. Hast du Vorwissen, dann teile es gerne mit uns. Willkommen. Leihinstrumente sind da, natürlich kannst du auch deine eigene Rahmentrommel mitbringen. Gebühr: 77-99 Euro Melde dich an! Willkommen!

Nachdem ich viele Jahre lang spirituelle Gemeinschaft sehr offen und danach viele Jahre eher nebenbei gestiftet habe, bin ich nun entschlossen, wieder etwas mehr in die Offensive zu gehen. Kriegssprache ist hier durchaus angemessen. Wir werden Kraft brauchen. Und Mut zum grade stehenbleiben. In jedem Moment der Zeit können wir alltägliche Routinen in heilige Handlungen wandeln. Ich lade dich ein zu einem Tag mit Musik, Bewegung und „Being together in a good way“! (So zitierte einer meiner schamanischen Lehrer einen seiner Lehrer, einen mixed native aus USA.)

Wir spielen Rahmentrommeln, beschäftigen uns mit Technik, Sound, Verbindung und Rhythmusgefühl. Sind meditative Hingabe und ein auf ein Ziel ausgerichteter Wille vereinbar? Kann ich mich als Einzelwesen in Gemeinschaft UND als verbundenes Geschöpf mit individueller Handlungsmacht fühlen und erleben? Eine meditative Übungspraxis gehört zu den künstlerischen Strategien. Ebenso wie das unbefangene Erlauben des Gelingens. Wenn wir große Antworten erwarten, müssen wir den Mut haben, große Fragen zu stellen. Und: Beharrlichkeit führt zum Sieg. Sanftheit auch. Balancierende Bewegung gibt dem Zentralrechner die Chance, mal abzuschalten —

Unsere Medizinwanderung führt uns von der Stadtgrenze Leipzig/ Markkleeberg zur Lauer und zum Cospudener See. Ich lade dich ein, den Weg mit neuen Augen zu sehen und zwischen alltäglichem Beschäftigtsein und bewusster Aufmerksamkeit hin- und herzupendeln. Wir verweilen u.a. am „Strandblick“ – hier gibt es imbisstypische Snacks und Getränke zu erwerben. Vielleicht werden sie Wasser und Speise des Lebens?

Strandblick – Cospudener See – Station Medizinwanderung

Wir werden auf Zeichen achten und Zeit haben. Es wird Raum entstehen. In deinem Herzen und in der Welt.

Zum Innehalten und Hören meiner Klanginstallation am Denkmal für die Zwangsarbeiterinnen bring dein Smartphone und Kopfhörer mit.

Denkmal für die Zwangsarbeiterinnen – Equipagenweg – Station Medizinwanderung

Hier noch mal die Fakten:

25. Mai 2025/ 10.00 bis 18.00/ Drums & Chants/ Du brauchst keine (Keine!) Vorkenntnisse. Hast du Vorwissen, dann teile es gerne mit uns. Leihinstrumente sind da, natürlich kannst du auch deine eigene Rahmentrommel mitbringen. Die Wanderung verlangt keine besondere Kondition und wir wählen ein angemessenes Tempo. Gebühr: 77-99 Euro Melde dich an! Willkommen!

Steinversammlung – Cospudener See – Station Medizinwanderung

she.spectra – Festival vom 7. bis 9. März 2025

In wenigen Tagen ist es soweit – wir feiern in Leipzig den Weltfrauentag mit Konzerten/ Workshops/ Gesprächen, wir feiern weibliche künstlerische Kompetenz/ Potenz/ Präsenz und wir feiern die visionäre Kraft von Frauen. Das ist genauso groß wie es klingt. Das einzige, was das neoliberale turbokapitalistische Patriarchat zustandebringt, ist Krieg und Zerstörung. . . . phhhhhh. Ich bestehe darauf, dass es abseits absurder machtbesoffener Erbärmlichkeit andere Macht und wirkliche Kraft gibt. Dass wir in einer Welt von Schönheit und Weite leben können. Ja. – – – Lasst uns die Lebensaufgaben angreifen – nicht den Feind. (Danke Gerda Weiler) Ich bin sehr glücklich über das schöne, vielgestaltige Programm, die Unterstützung des Kulturamtes und die tollen Entscheiderinnen an den Orten, die mit uns kooperieren. Danke an alle, die she.spectra mit mir aus dem Boden gestampft und Zeit und Ideen in dieses feine Flechtwerk hineingegeben haben. Jetzt ist es Zeit, die Früchte zu würdigen.

Komm vorbei, lass dich von Musik inspirieren und ermutigen, teile deine Worte und Gedanken, zentriere dich beim Musizieren in den Workshops und schenk uns deinen Zorn und deine Liebe. Willkommen.

she.spectra auf Instagram – Hintergründe/ Einblicke/ allgemeine Infos – folge uns!

Das Festival auf Instagram – Aktuelles zum she.spectra festival vom 7. bis 9. März 2025

she.spectra festival 2025 – Das Programm!

“she.spectra festival” 7. bis 9. März 2025 in Leipzig – Musik und Impulse zum Weltfrauentag!

>>> Freitag, 7. März 2025 – 19.00 bis 22.00 im Oberlichtsaal der Stadtbibliothek >>> Wilhelm-Leuschner-Platz 10-11/ 04107 Leipzig (Eintritt frei – Spendenempfehlung 20 Euro)

„Weibliches Schöpfen“ – Tripelkonzert zwischen Alter und Neuer Musik, Global Sounds und Klangcollagen, Neoklassik, Punk und Spoken Poetry. (Spontan) komponiert und live gespielt von drei Solistinnen:

1 – Brunhild Fischer (Leipzig) – Querflöte/ Sounds/ Loops

2 – Nora Thiele (Weimar) – Flügel/ Percussion/ Vocals/ Loops

3 – Ingeborg Freytag (Leipzig) – Violine/ Percussion/ Spoken Poetry/ FX/ Loops

>>> Samstag, 8. März 2025 – 10.00 bis 13.00 in der Moritzbastei/ Ratstonne >>> Kurt-Masur-Platz 1 / 04109 Leipzig (Workshopgebühr ein Tag 60 Euro/ beide Tage 80 Euro)

“The Art Of Framedrumming” – Rahmentrommelworkshop mit Nora Thiele und Ingeborg Freytag (Co-Leading) – Rahmentrommel (Spieltechniken & Sounds), indische Rhythmik, Bodymusic, Communitybuilding/ Share-Leading für alle Levels

>>> Samstag, 8. März 2025 – 14.00 bis 16.00 in der Moritzbastei/ Ratstonne (Eintritt frei – Spende erwünscht)

„Navigieren in der Selbstständigkeit/ Lebensstrategien für Alltag, Musikbusiness und Kunstbetrieb“ – „Oder: Wie selbstverständlich Raum einnehmen für Künstlerinnen/ Musikerinnen möglicherweise inzwischen ist oder auch nicht. Und inwieweit Verfügbarkeit damit zu tun hat – oder eher nicht (mehr).“ Podiumsdiskussion mit Roswitha Baumeister (bildende Künstlerin/ Berlin), Nora Thiele (Musikerin/Weimar) und Ingeborg Freytag (Musikerin/Leipzig)

>>> Samstag, 8. März 2025 – 19.00 bis 21.00 in der Moritzbastei/ Ratstonne (Eintritt Unterstützung 25 Euro/ Normal 18 Euro/ Ermäßigt 10 Euro)

 „zwischen zorn und liebe lebe ich“ – Songs und Experimentelles (Soul/ Rock/ Punk/ Singer Songwriter/ Upcyclophone/ Livelooping/ instant composition) von und mit den Songpoetinnen und Klangkünstlerinnen Maria Schüritz (Leipzig) und SAFI (Berlin)

>>> Sonntag, 9. März 2025 – 11.00 bis 14.00 im RealLabor >>> Brühl 48 / 04109 Leipzig (Workshopgebühr ein Tag 60 Euro/ beide Tage 80 Euro)

“The Art Of Framedrumming” – Rahmentrommelworkshop mit Nora Thiele und Ingeborg Freytag (Co-Leading) – Rahmentrommel (Spieltechniken & Sounds), indische Rhythmik, Bodymusic, Communitybuilding/ Share-Leading für alle Levels

>>> Sonntag, 9. März 2025 – 15.00 bis 17.00 im RealLabor (Eintritt frei – Spende erwünscht)

Vortrag „Augen Auf!“ (von Mona Ragy Enayat (Grafikerin/ Musikerin – Leipzig) und Gespräch zum Thema „Weibliche Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten in Kunstbetrieb/ Universität/ Hochschule/ Agentur und anderen Schachteln“ mit Kathrin Müller-Beck (Kulturmanagerin, Curricularmanagerin – Halle/ Leipzig), Nora Thiele (Musikerin, Dozentin an der HfM Weimar – Weimar), Mona Ragy Enayat (Grafikerin/ Musikerin – Leipzig) und Ingeborg Freytag (Musikerin in unterschiedlichen Erfahrungsräumen – Leipzig)

>>> Sonntag, 9. März 2025 – 18.00 bis 20.00 im RealLabor (Eintritt frei – Spende erwünscht)

„Künstlerinnen in der Kulturpolitik: „Wo (ge)hören wir hin? – (Selbst)Gespräche von Künstlerinnen zwischen politischer Verantwortung und eigener künstlerischer Tätigkeit“ – Podiumsdiskussion und Gespräch mit Brunhild Fischer (Leipzig) und Ingeborg Freytag (Leipzig) – Moderation und „Fangfragen“: Lena Liberta (Weimar)

Ingeborg Freytag und Roswitha Baumeister – OpenArt Lausitz 2021
Nora Thiele – neoclassical global groove
Kathrin Müller-Beck – die Namensgeberin von she.spectra
Ingeborg Freytag und Brunhild Fischer 2025 – immer um enspannte Orga-Sitzungen bemüht!
AschePflanzenBild von Roswitha Baumeister OpenArt Lausitz 2021
Artwork für she.spectra von Larissa Böhler
Rückblick she.spectra 2024 – Simone Weißenfels gesehen von Eckhart Ischebeck

Brunhild Fischer

Nora Thiele

Safi

Mona Ragy Enayat

Maria Schüritz

Lena Liberta

Simone Weißenfels

Larissa Böhler

Die Klanginstallation ist eingeweiht

Seit heute Mittag kannst du meine Musik hören am neuen Denkmal für die Zwangsarbeiterinnen – ungarische Jüdinnen und französische Restistance-Kämpferinnen – am Equipagenweg/ Wolfswinkel Markkleeberg. Wann imer du mit dem Rad auf der Neuen Linie Richtung Lauer/ Cospudener See durch den Leipziger Auwald fährst, halte kurz nach dem „Betonwolf“ inne. Es gab heute eine sehr berührende Veranstaltung anlässlich des Holocaust-Gedenktages – 80 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers in Auschwitz durch die sowjetische Rote Armee. Über einen QR-Code „Klangmediathek“ kommst du zu meiner Klanginstallation – einer Komposition für den Ort, die eingesperrten und gequälten Frauen, zur Erinnerung und als Anregung, den Totalitarismus und seine Wirkungen zu erforschen …..

Ich bedanke mich von Herzen bei der Stadt Markkleeberg für den Kompositionsauftrag! Vor ein paar Jahren las ich darüber, dass eine Neugestaltung des Denkmals geplant ist, ich meldete mich daraufhin beim Kulturamt der Stadt – wir saßen mitten in der Pandemie an einem langen Tisch bei offenen Fenstern. Ich entrollte meine Vision von Musik für diesen Ort. Ja, Frau Freytag, das wird aber nicht morgen. Ja, sagte ich. Viele viele Tage später bekam ich einen Anruf. Und sehr bald danach den Auftrag mit einem konkreten finanziellen Angebot. So konnte ich diese Klanginstallation realisieren. Du hörst mich am Klavier (danke an das Volkstheater Rostock für die Möglichkeit, zu spielen und aufzunehmen), du hörst meine Stimme (die Sprache, in der ich singe und rede, gibt es nicht – und deswegen ist sie universell). Alles ist von mir eingespielt, aufgenommen und gemixt – ich konnte heute hören, dass die Boombox das gut wiedergibt. Kommst du vorbei, setz Kopfhörer auf.

Es war wertschätzende Politprominenz anwesend. Danke!

Erinnerungskultur ist seit vielen Jahren mein Thema. In vielfältigen Formen. Ich bin unendlich glücklich über diese schöne Möglichkeit, mich einzubringen. Irgendwann sind alle ZeitzeugInnen gestorben. Es muss einen Weg geben, das Geschehene/ das Geschehen auch emotional erfahrbar zu machen. Das können wir als Künstlerinnen und Künstler nicht den politisch wirksamen Menschen überlassen. Es braucht mehrdimensionale Ereignisse. Seit 2006 arbeite ich auf dem Gelände des ehemaligen Aussenlagers des KZ Buchenwald. Ich denke nicht jeden Tag daran, wo ich bin. Ich denke nicht jeden Tag daran, wo ich bin, wenn ich irgendwo bin. Aber ich nähere mich immer wieder der Energie eines Ortes.

Danke an alle, die nach der Veranstaltung zu mir kamen und mir schilderten, was sie gehört, gesehen und erinnert haben.

Welche Ermutigung.

Herzlich willkommen!

Grade fiel mir auf, dass ich nun seit fast 5 Jahren hier schreibe – über Kunst & Leben, Neues und ganz Altes – über meine Ideen, Fundstücke, Thesen, Bilder, Bewegungen, Beobachtungen – und MUSIK. Immer auch über Hintergründe und Vorbilder, über das, was im Vordergrund steht und über das Gewebe dahinter. Das Gewebe, was sichtbar wird, wenn wir den Teppich herumdrehen. Vielleicht verstehen wir dann, warum er fliegen kann. Vielleicht auch nicht.

„35 x 89“ auf Radio Blau – Hörkunstcollage von Maria Schüritz und Ingeborg Freytag

Radio Blau sendet unseren Live-Mittschnitt am 2. Februar 2025 von 20.00 bis 22.00 (ja, es dauert zwei Stunden)! Willkommen! Ich freue mich selber drauf, mich noch mal hinzusetzen und mir das Ganze in Ruhe anzuhören, nachdem wir hoffentlich nächste Woche die Postproduktion erfolgreich beenden.

Und ja, Radio Blau sendet auch ganz oldschool in Leipzig auf UKW 😉 UKW 99,2, 94,4 und 89,2 MHz

Wir planen weitere Aufführungen – fällt dir was ein, schreib mir. An den Premierenabenden wurde aus dem Publikum mehrfach angeregt, wir müssten unbedingt auch „im Westen“ spielen. Das sagten Menschen unterschiedlichen Alters und sowohl ost- als auch westsozialisiert. Da wäre ich jetzt ganz guter Dinge, dass wir tatsächlich wesentliches zu erzählen haben. Und damit es nicht einmal zuwenig gesagt wurde: Danke! Danke an die Zeitzeuginnen, die Geschichten/ Gedanken/ Gefühle mit uns teilten und danke an die jungen Leute von der Theaterakademie Sachsen, die sich mit uns gemeinsam auf dieses geschichtliche Abenteuer eingelassen haben.

02. Februar 2025, 20-22 Uhr: 35×89 – Engagierte Frauen 1989/90*

„35×89 ist eine Hörkunstcollage. Sie besteht aus Songs und Kompositionen von Ingeborg Freytag und Maria Schüritz, aus Echtzeitmusik, die spontan im Kontakt mit dem Publikum entsteht, aus Elementen aus Zeitzeuginnen-Interviews sowie Sprach- und Klangkunst von Schauspiel-Azubis der Theaterakademie Sachsen. „35×89“ betrachtet den Herbst 1989 multidimensional, indem historisches Material, wissenschaftliche Reflexionen und Statements von mindestens drei Generationen zusammengebracht werden: Teil des Projekts sind Frauen, die die Ereignisse 1989/90 miterlebt und mitgestaltet haben, (Nach)Wendekinder, die in der Atmosphäre des Umbruchs und Systemwechsels aufwuchsen und junge Erwachsene, die heute in dem Alter der damaligen Aktivistinnen sind. „35×89“ hat sich dem künstlerisch überformten Hörbarmachen von weiblichen Perspektiven auf die Friedliche Revolution und der Würdigung von weiblichem Engagement im historischen Kontext verschrieben.“

„35 x 89“ Hörkunstperformance Stadtbibliothek Leipzig 28.11.2025
Maria Schüritz – „35 x 89“ Hörkunstperformance Stadtbibliothek Leipzig 28.11.2025
Ingeborg Freytag – „35 x 89“ Hörkunstperformance Stadtbibliothek Leipzig 28.11.2025

private crowdfunding – Spendenkonto und Spendengründe

Ein fröhliches Hallo in den Schwarm. Ja, ich sammle auch Geld. Sei willkommen! 🌱🌿🌳 Bitte gerne weitersagen! Diese Infos gelten ab sofort und für immer, die aktuellen Projekte findest du hier bzw. in kommenden Blogposts oder auf Anfrage.

1. Für meine Musikerfamilie in Madagaskar und meinen Freund Olombelo Ricky – Krankenhauskosten für Njaka aus der Band von Olombelo Ricky, Visa für Europa und so manches Unvorhergesehenes, was ich gerne vorsorglich auf mehrere Schultern verteilen würde, da meine finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten noch an Spielraum gewinnen müssen. Kennwort: Olombelo

2. Für die Mädchen- und Frauenbildungsprojekte in Kamerun – organisiert von der DAFRIG Leipzig und Prof. Godula Kosack. Mit eurer Hilfe möchte ich diese äusserst nachhaltige und erfolgreiche Arbeit unterstützen! Im Gegenzug darf ich afrikanisches Instrumentarium der DAFRIG adoptieren und in den Kursen/ Workshops von Drums&Chants und in meinen Konzerten der Öffentlichkeit zugänglich machen. Kennwort: Kamerun

3. Für Ingeborg Freytags musikalisch/ künstlerische Projekte – Konzerte/ Vernetzung/ CD-Produktionen/ Ausstellungen/ she.spectra/ UndUndUnd. So wie es im Moment aussieht, ballt sich die öffentliche Hand in nächster Zukunft endgültig zur Faust – das ist natürlich ein bereits seit Beginn der Nuller sichtbarer/ absehbarer Prozess, aber ich möchte es nicht dabei belassen, den Untergang der Freien Kulturszene oder ähnliche Weltenenden zu prognostizieren. Es ist Zeit für Solidarität und Mut. Kennwort: Ingeborg

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Das Spendenkonto bei der Sparkasse Leipzig:

Ingeborg Freytag

DE84 8605 5592 1634 7509 49

WELADE8LXXX

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Ich bewerte deine Gabe nicht – jede Summe ist willkommen. Jede! Ich danke von Herzen.

Hier im Blog gibt es demnächst Infos und auf YouTube auch aktuelle Musik von mir und der Ricky Olombelo Acoustic Band.

Mit MFA Kera und der Ricky Olombelo Acoustic Band vor dem INTERKOSMOS in Berlin 2024
In meinen Arbeitsräumen und gespannt auf Neues – Ende 2024

Zum Neuen Jahr 2025

Wupps – ist ein Jahr um. Die letzten Tage springen davon. Ich sehe die Schleuderbrettakrobaten meiner Kindheit. Für mich war es ein schwieriges, karmisches, herausforderndes und trotzdem oder deswegen glücklich geführtes Jahr. Worte haben sich mit Sinn und Inhalt gefüllt und zu leuchten begonnen. Welche Gnade. Entscheidungen, die ich vor Monaten, Jahren oder sogar Jahrzehnten getroffen habe, stellten sich als Segen und Hilfe im JETZT heraus. Ich bin in eine tiefe Liebeserfahrung gegangen. Und bin einer wunderbaren Frau begegnet. Ich bin unendlich dankbar. Dankbar für das Geschenk, die Stimme meines Herzens zu hören in all dem Lärm. Dankbar für das Geschenk, Ingeborg Freytag kennenlernen zu dürfen und zu wissen, wie ich ihr nahsein kann. Die Leuchtkraft dieser Dankbarkeit in all meinen Verbindungen erfahrbar zu machen, wird eine neue Aufgabe sein, ein erneuertes Versprechen meiner Seele an die Seele von uns allen. Wenn wir alle Teil eines größeren/unfassbaren/unerklärlichen/unkontrollierbaren und von uns nur in Teilen wahrnehmbaren Organismus sind, was ja niemand so genau weiss – dann ist es sicher eine gute Idee, ab und an über dieses wundersame Geflecht zu meditieren. Und sein DA SEIN zu feiern, zu bezeugen und zu verkörpern – in Liebe, Freundschaft, Arbeit, Suche und überall im Leben.

Auf ein gutes, lehrreiches, inspiriertes und wesentliches Neues Jahr 2025! Die Chinesen haben dann ja noch die Holzschlange parat – also, es wird MEIN JAHR. So! Verheissung und Verhängnis halten sich die Waage. Schrieb Luisa Francia. Balance gibt es nicht, es gibt nur balancieren. Hörte ich am Schöneberger Küchentisch. Vielleicht ist es so, dass wir momentan verstärkt wahrnehmen, wie fragil unsere Existenz ist. Es ist Zeit, die Wurzeln zu überprüfen. Alle Wurzeln. Zeit für Radikalität also.

Selbstliebe – Selbstrespekt – Selbstmitgefühl – Selbstehrlichkeit – Selbstführung – Selbstwirksamkeit

Radikale Wahrhaftigkeit. Das Schwert der Wahrhaftigkeit zu ergreifen, bedeutet Entscheidungen zu treffen. Abtrennen, was gestorben ist oder sterben möchte. Es bedeutet, mutig dem Feind entgegen zu treten, um zu beschützen, was zart ist und wachsen muss. Innen und Aussen – in der Welt des SowohlAlsAuch gibt es kein EntwederOder.

Radix = Wurzel. Radikalisiere dich! Verwurzele dich! Versenk dich in der Erde, krall dich an den Fels, treibe im Wasser und hol Kastanien aus dem Feuer. Benutze deinen Geist, um das Ungeformte zu empfangen. Es ist Zeit für herzliche Klugheit. Es ist Zeit für radikale Hingabe. Hingabe an Klarheit und Freude, Schmerzen und Irrtümer, Umwege und Gelächter. Hingabe an den alles entscheidenden einen einzigen Moment. Jetzt.

Eine Strategie der künstlerischen Berufe ist ja, etwas so lange zu üben, bis man es kann. Ein Werk so lange zu bearbeiten, bis es vollendet ist. Mit Geduld und Intuition ein Ziel zu verfolgen. Beharrlich zu bleiben. Weiterzuarbeiten, obwohl dich niemand toll findet. Die tragende Energie von Applaus und Anerkennung zu schätzen – und zu wissen, wie mächtig die Verführung ist und wie groß die Verführbarkeit. Du kannst dein Ego aufblasen oder zu deinem wahrsten Wesen vordringen – kannst du jetzt eine beherzte Entscheidung treffen? Und darüber lachen, wenn es die falsche war? Und noch mehr lachen, wenn die falsche Entscheidung sich am Ende doch als richtig = wahrhaftig herausstellt? Das kosmische Gelächter, was sich entrollt, wenn unsere Glaubenssysteme/ Ideologien/ Wahrheit-Fake/ Richtig-Falsch blitzartig in sich zusammenstürzen – – – ich denke, mit Musik, mit Kunst lässt sich Raum erschaffen, in dem sich stille und laute Heiterkeit über die Bekleidungsvorschriften der nackten Kaiser, die Tricks der Trickster aller Kulturen und die eigenen egogesteuerten Umwege breitmachen kann.

Über die Feiertage habe ich mir „Der Meister und Margarita“ auf YouTube angeschaut – im russischen Original mit englischen Untertiteln und der deutschen Übersetzung der Situationen und Dialoge im Kopf. Die Darstellung des Satans und seiner Rolle in der Welt gefällt mir, seit ich das Buch von Bulgakow zum ersten Mal las. Bedenke den Pferdefuß! Und die Heilkraft des Schwefels. Während ich schreibe, ist draußen dicker zauberhafter Nebel. Ich denke an die vielen Autofahrten zu Konzerten oder wieder nach Hause – an meine Eltern, mich oder Kollegen am Steuer. Ich denke an die Menschen, die vor mir hier lebten und lange vor der Kirche auf dem Hohen Thekla dort einen Ort hatten, den sie besonders fanden. Vielleicht haben sie dort Rituale gefeiert und Lipa, die Linde verehrt, bevor sie Leipzig den Namen gab.

Allem Tod geht eine Geburt voraus – und es folgt ihm eine. Daran werden wir Menschen nichts ändern, auch wenn uns die Kriegstreiber auf diesem Planeten das gerne anders erzählen wollen.

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