Dichterstätte Sarah Kirsch in Limlingerode

Ein Ort in der ehemaligen 5 km Sperrzone an der innerdeutschen Grenze. Spezialpapiere und ständige Kontrollen für die BewohnerInnen, Passierscheine z.B. für „Familie Freytag“, wenn es auf sogenannte „Grenztournee“ ging. Sich mit den im Grenzgebiet falschen Strassenkarten nicht zu verfahren, ist eine heute ausgestorbene Befähigung.

In Limlingerode wurde Ingrid Bernstein geboren, die sich später als Dichterin Sarah Kirsch nannte. Sie verließ im Zuge der Biermann-Ausbürgerung die DDR. Eine deutsch-deutsche Biographie, auch eine von Widerständigkeit, von sich wehren gegen Vereinnahmung. Gehen, wenn ein Leben in Anstand und Würde nicht mehr möglich ist.

Und wie heisst es doch so schön bei den Bremer Stadtmusikanten? Was besseres als den Tod finden wir allemal.

Im Moment, in dem ich das schreibe, ist die „Dichterstätte Sarah Kirsch“ in ihrem Geburtshaus Geschichte. Die Evangelische Kirche, auf deren Grund das vom Förderverein umfassend sanierte und als Kulturort etablierte Haus steht, hat sich entschlossen, die Immobilie ihren Vermögenswerten hinzuzufügen. Manchmal ist es vielleicht doch besser, den Dingen ihren Lauf zu lassen. Dann wäre das Haus abgerissen worden und Gott allein weiss, was aus dem Grundstück geworden wäre. Trauer, Wut und Scham darüber, es nach über 30 Jahren immer noch nicht gelernt zu haben. Der Kapitalismus macht Wurst aus unserem Herzblut. Zur Ausstellungseröffnung von Petra Hermann „VERBUNDEN“ war ich mit all diesen Gefühlen konfrontiert – entsprechend „zerklüftet“ war meine Musik. Treffende Beschreibung einer Künstlerkollegin.

Lassen wir Bilder sprechen.

Ingeborg Freytag in der „Dichterstätte Sarah Kirsch“ Limlingerode – Papierarbeit von Petra Hermann
Schatten der Vergangenheit
Sperrzaun. Als der Osten noch die Zone war.
Sperrzäune zu Hühnergattern! Im Jahre 2023.
Auf der Orgelempore in der Pfarrkirche LImlingerode
Verwunschen.

TRISOLAR – Festival am 20.+ 21. Mai 2023

Die nächste künstlerische Intervention naht! TRISOLAR – unser Festival für improvisierte Musik am nächsten Wochenende in Leipzig! Wir feiern die Kraft der Spontanität, der blitzschnellen Entscheidung für eine Idee, der beinahe ebenso schnellen Verwandlung in Handlung. Wir feiern die Fähigkeit, im Handumdrehen in Kontakt zu gehen und hör- und sichtbare Verständigung zu erzielen! Und dabei nicht auf langjährigen endlosen einsamen Übungsstunden im Proberaum herumzureiten, die die Voraussetzung für diese spezielle Form von Hochleistungssport sind. Ha! Willkommen!

@3stromland (Qazal Tabandeh/ Ingeborg Freytag/ Torsten Pfeffer)

Es begegnen sich drei unterschiedliche Ensembles und gestalten zusammen farbige, karge, todernste, witzige, melodiöse und unbeschreibliche freitonale Klangwelten auf der Grenze zwischen Geräusch und Ton. Sie treffen in drei Konzerten in jeweils unterschiedlicher Konstellation aufeinander und lassen faszinierende Momentkompositionen entstehen. Komm dazu und sichere dir dein einmaliges/ unwiederholbares/ magisches Konzerterlebnis!

Samstag 20.05.

LURU Kino/ Spinnereistraße 7/ 04179

15:30 – – – – Konzertblock 1 / All together now! Eintritt 15 Euro

Sonntag 21.05.

Musikinstrumentenmuseum der Uni Leipzig im Grassi + Zimeliensaal/ Johannisplatz 5-11/ 04103

12:00 – – – – Konzertblock 2 / Der Januskopf Eintritt 15 Euro oder 25 Euro für beide Blöcke

15:30 – – – – Konzertblock 3 / Von Leichtigkeit und Schwere Eintritt 15 Euro oder 25 Euro für beide Blöcke

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Trisolar – @3stromland @altered_forms_trio KALK

3stromland

Was tun, wenn es einem vor Ideen den Kopf zerreißt? Raus damit! Wir werfen alles auf den Tisch, leeren unsere kreatürlichen Rücksäcke. Es formen sich Landschaften, Momentkompositionen geben sich die Klinke in den Fausthandschuh und Fragen bleiben unbeantwortet – wie sich das gehört!

Ingeborg Freytag (Violine, Percussion, Stimme, Effekte), Qazal Tabandeh (Stimme, Texte, Effekte), Torsten Pfeffer (Perkussion, Konnakol, Gitarre)

Altered Forms Duo

Das Duo nähert sich explosiver frei improvisierter Musik mit dem Gefühl des Jazz und der Mentalität der Avantgarde! Alles klar?

Gregor Forbes (Klavier), Johannes von Buttlar (Perkussion)

KALK

Bizarre Klangobjekte, klassisches Instrument, verkabelte Maschinen und Text in allen Lautmöglichkeiten der menschlichen Stimme. In der Performance von KALK ergreifen vier autonome Künstlerpersönlichkeiten situativ und in lyrischer Gebärde den Raum. Inspiration, Klang und Poesie sind Input für Improvisation und Interaktion. Poetische Klangkunst!

Björn Werner (Tenor), Konrad Schreiter (Trompete & Flügelhorn), Torsten Pfeffer (Perkussion) & Hendrik Herchenbach (Klangobjekte & Elektronik)

Künstler sind die Seismographen der Gesellschaft

Sagte meine verehrte Gesangsprofessorin Gloria Kolbach immer mal wieder gerne. Das war Ende der 80er und wenn es immer noch stimmt, dann ziehen sich in meiner/ unserer Wahrnehmung die Kommunikationsmöglichkeiten grade schmerzhaft zusammen und dem ist nur durch beherztes Eingreifen beizukommen. Dass vor 30 Jahren (und bis heute) Westdeutsche Ostdeutschen überwiegend nicht zugehört haben, heisst ja nicht, dass das so bleiben muss. Dass die Kommunikation innerhalb der Herkunftsfamilie schwierig sein kann, bedeutet nicht, dass es generell keinen Austausch zwischen den Generationen gibt. Dass ich eingeschränkt bin, wenn mir die gemeinsame Sprache mit meinem Gegenüber fehlt, ist meistens nicht der Grund für Missverständnisse. Dass die Menschen in Europa immer mal wieder gerne ihren „inneren Kolonialherren“ auf’s Parkett stellen und demzufolge erwarten, dass der ganze Rest der Welt die Dinge so tut, wie sie selbst es richtig finden, ansonsten für ihre Bedürfniserfüllung zuständig ist, die Klappe hält und ihnen nicht durch Anders-Sein Angst einjagt …. naja. Which Side Are You On? (Das Lied wurde übrigens von Florence Reece geschrieben, der Frau eines Gewerkschafters der United Mine Workers – der gelernte DDR-Bürger kennt es von Pete Seeger.)

„Inter-Be-Ing“ Qazal Tabandeh/ Friederike von Oppeln/ Ingeborg Freytag

In diesem Sinne war unser Projekt „INTER-BE-ING“ für mich ein Zeichen der Hoffnung. Und Ausdruck der Möglichkeiten in einem scheinbar endlosen Raum voller Unmöglichkeiten und immer neuen Definitionen von „UNMÖGLICH“. Wir hatten an beiden Abenden ein mutiges und aufgeschlossenes Publikum, was sich mit uns auf das Abenteuer des intensiven Augenkontaktes und dessen Übersetzung in eine musikalische Sprache/ mehrere musikalische Sprachen einlassen wollte. Ich war in der komfortablen Situation, am ersten Abend selbst spielen und am zweiten Abend „auf dem Stuhl gegenüber“ Platz nehmen zu können. Was für eine Begegnung mit meinen KollegInnen! Wow! Und ich war in der komfortablen Situation, sehr direkt und kurz danach Feedback von einem Gegenüber zu bekommen mit einer ausführlichen und berührenden Schilderung dessen, was unsere Interaktion und mein Spiel geöffnet und bewegt hatte. Danke dafür! Ich bin immer sehr glücklich, wenn es mir gelungen ist, in eine intensive Verbindung zu kommen zu der Geschichte, die ich erzählen will oder besser, die von mir erzählt werden will. Das ist genaugenommen die größte Freude. Energie bewegen. Sie ins fließen bringen. Ihr neue Räume geben. Informationen aufnehmen. Zusammenhänge hörbar machen. Spontan komponieren. Die Verbindung verlieren. Hören. Fühlen. Neue Fäden finden und halten. Sich führen lassen.

„Inter-Be-Ing“ Qazal Tabandeh/ Friederike von Oppeln/ Ingeborg Freytag
„Inter-Be-Ing“ Qazal Tabandeh/ Torsten Pfeffer/ Johannes von Buttlar

Und ein Zwischenruf aus dem 3. Kellergeschoss. Um zu verstehen, welche intensiven Gefühle und Bindungen ein Krieg erzeugt, ist es hilfreich, sowohl Erich Maria Remarque als auch Ernst Jünger zu lesen. Im Westen nichts Neues UND Feuer und Blut. Und ja, ich habe als junge Frau Waffe getragen und ich habe sie auch benutzt. Das kann ich immer wieder tun, wenn es not-wendend ist. Trotzdem möchte ich nicht vergessen: Nein, es gibt es nie nur eine einzige alternativlose Strategie gegen überbordende und überwältigende Gewalt.

Life is more fascinating than death.

„Inter-Be-Ing“ in der Kulturnhalle Probstheida am 18. und 19. April 2023

What a challenge, phhh ….. so ein spannendes Projekt, ich bin Teil davon am 18. April, gemeinsam mit hoffentlich vielen Interessierten und DIR und @ghazal.tabandeh.music und @friederikevonoppeln
Sei dabei, wenn wir uns einmischen in den aktuellen Diskurs zu Kommunikation, Austausch und Auseinandersetzung! 🔥 Es gibt so vieles, was wir nicht den PolitikerInnen überlassen dürfen. Wenn die da oben nicht miteinander reden wollen und können, fangen wir doch einfach an zu reden. Mit Worten, Bildern, Musik, Stille ….
#künstlerischeintervention #performanceart #interactiveart #communication #intuitivemusic #intuitivemusicians

„Tier-Ikonen“ – Online Release mit Photocollagen von Eckhard Ischebeck und Musik von Ingeborg Freytag

Ich lernte Eckhard im Jahr Eins der Pandemie kennen, er porträtierte im Rahmen seines Denkzeit-Stipendiums Leipziger KünstlerInnen an ihren Rückzugsorten, ihren „Refugien“. Scherzhaft nannten wir uns „Lockdown-Models“. Am Waldesrand nahe meines Proberaums entstanden zusätzlich ein paar Porträtfotos von mir. Ich freute mich an seiner Fähigkeit, hinzuschauen und zu sehen und das Gesehene mit Leichtigkeit und Tiefgang in ein Foto zu fassen. Später spielte ich zur Vernissage von „Refugien“ und Eckhard machte die neuen Bandfotos von „The Humming Trees“. Mein pandemisch inspiriertes Format der Vertonung meiner Bilder und Fotos unter einer thematischen Überschrift gefiel ihm. Folgerichtig fragte er mich Anfang diesen Jahres, ob ich Lust hätte, seinen TIER-IKONEN auch eine Musik zu geben. Nun habe ich das allgemeine Ausatmen zum Osterfest, die unterrichtsfreie Zeit und eine non-concert-zone genutzt! Et voilà!

„Tier-Ikonen“ von Eckhard Ischebeck/ Musik: Ingeborg Freytag

@eckhard_ischebeck @ingeborgfreytag.multimusician

Ich persönlich habe kein Problem damit, dass es Menschen gibt, die Tiere essen und/ oder Produkte mit tierischen Bestandteilen benutzen. Allerdings haben wir uns, vor allem in den westlichen Zivilisationen, sehr daran gewöhnt, dass wir uns ehr- und respektlos gegenüber anderen Lebewesen, fremden Gedanken und sogenannter „toter“ Materie benehmen können, ohne dass das irgendwelche Konsequenzen hat.

Da kommt der Kolonialherr durch. Ja, auch der Kolonialherr in den Frauen, der Göttin sei’s geklagt.

„Tier-Ikonen“ Holy Animals/ Digital photo-collages to honor the sacred animals, created by Eckhard Ischebeck

Achso, wen es interessiert, wer alles an meiner Soundcollage zu den heiligen Tieren beteiligt war:

Kraniche und Grillen aus dem Oderbruch

eine Krähe vom Störmthaler See

eine Windharfe (Kunstinstallation) und eine Krähe vom Petrisberg bei Trier

Straßenatmo vom Tiergarten Berlin

Aras, Papageien und Menschen aus dem Leipziger Zoo

die Balustrade vom Schul- und Bethaus Altlangsow

Orcas (Soundfile vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung Bremerhaven)

die Konstantinbasilika in Trier

die Glocken der Marienkirche im Weinfelder Maar bei Trier

Ingeborg Freytag (framedrums/ violin/ vocals/ FX)

Was ich gerade höre und lese

Yossou N‘Dour – Egypt (eine Liebeserklärung an Allah den All-Erbarmer und „Radio Kairo“ auf Wolof ;-)).

Laurie Anderson – Life on a string (immer wieder gut zum Ohren öffnen und stark neben jeder Zeit).

Pauline Oliveros – Deep Listening (ich hatte das Glück, sie und ihre Deep Listening Methode Ende der 90er ausführlich kennenzulernen, ein bleibender Impuls).

Katharina Franck – Zeitlupenkino (nennen wir es mal ein Hörspiel)

Katharina Franck – Hunger (s.o.)

Ulrike Haage (alles greifbare) und Sun Ra (ebenso, von ihm stammt „space is the place“).

„Razzia im Paradies“ von Wahdi Al Ehana (unsere wilde Ethnojazzrockchansonband von Anfang der 90er, gibts auch bei YouTube, IF on drumset 😉 und der Wollenberg am Mikrofon, dazu die Maghafi-Brüder und der bereits verstorbene Matthias Naumann).

Die aktuellen Alben von meinem Spielgefährten Friedrich Glorian (E-Bass-impulsierte generative iPad Sounds), bei bandcamp. 

Bücher von und über May Ayim, die afrodeutsche Dichterin und Aktivistin.

„Der Sohn August von Goethe“ – über den Berufssohn des Geheimrats von/ mit Christiane Vulpius, deren Care-Arbeit, Weimar, Politik und das Leben im Schatten eines großen Vaters.

„Ihr sollt die Wahrheit erben“ der Cellistin Anita Lasker-Wallfisch, über ihren Weg von Breslau nach Bergen-Belsen, Auschwitz und schließlich nach London. Über die Kraft der Musik. Über Wahrhaftigkeit ohne Pathos, die wir Deutschen dringend brauchen und so oft in unseren Herzen nicht finden können. So versteckt hinter Furcht und Scham und Herumgemackere.

Ansonsten tummele ich mich musikalisch an Orten die unterschiedlicher nicht sein könnten. Irgendwo zwischen sehr archaisch und sehr artifiziell. Bevorzugt mit fröhlichen und mutigen Menschen.

Mit Mr. T gibt es immer Grund zum Lachen – auch bei ernsthaften Projektkonferenzen !
Feierabend-Frotzelrunde auf dem Mittelalterfest
Beim Rahmentrommel-Workshop für Cochlea-Implantat-Trägerinnen
Mein Übungs- und Arbeitsplatz
The Humming Trees in psychodelischem Auftrag – Fotokunst von Eckhard Ischebeck

Andere Mauern braucht das Land

Längere Autofahrten sind tückisch. Besonders solche mit Kolleginnen und Kollegen. Man redet miteinander so vor sich hin, verzapft den schönsten Blödsinn, findet auch Klartext, manchmal geht’s um Kopf und Kragen oder auch nur darum, gute Stimmung zu machen bzw. dieselbe vollends in die Krise zu treiben. Und nachts sind alle Mittel recht, die Fahrerin/ den Fahrer am Einschlafen zu hindern. Gegen Morgen ist dann jedes Zuhause der Autobahnabfahrt am nächsten, Streit liegt in der Luft und man fragt sich (zu recht), warum tu ich mir das an. Für die 1-2 Stunden auf der Bühne. Naja. „Das ist der Glamour, um den uns die anderen immer beneiden.“ (Ulla Meinecke)

Umso schöner ist es, mit einer Kollegin Auto zu fahren ohne dienstliche Hintergründe. So geschehen am Gestern. Wir kamen auf eine satirische Intervention, die vorschlug, dass es doch am besten wäre, wenn Ostdeutschland heimkehrte ins Russische Reich. Ich steuerte ein Frotzelgespräch mit einem Kollegen bei, der sich für den Anschluss Sachsens an Böhmen aussprach. Er meinte, dann würde das Essen besser, das Bier sowieso und alle wären etwas entspannter. Von wegen Staatenbildung nach Gefallen und nicht nach Abstammung.

(Zwischenruf aus dem 3. Kellergeschoss: Es lohnte sich, der Frage nachzugehen, inwieweit „nationale Identität“ im Kern faschistisch ist. Anderes Thema. Später mal.)

Jedenfalls redete meine Kollegin darüber, wie unterschiedlich Ost- und Westdeutsche nach ihrer Wahrnehmung mit Problemstellungen umgehen. In diesem Fall ginge es um das Erkennen einer satirischen Intervention und ihre Benutzung zur Öffnung des Geistes. Da schnitten die Ostdeutschen klar besser ab. Von dieser Erkenntnis zu der Frage, ob denn nicht eine Wiedererrichtung der Mauer sinnvoll wäre, war es dann nicht weit. Aber wie soll sie aussehen? Die Mauer? Meine Kollegin lieferte den schönsten Beweis dafür, dass meckern einer Kreativen nur dann wirklich gut steht, wenn die Vorschläge für’s besser machen gleich mitgeliefert werden.

KURZ UND GUT! Die Lösung ist eine Rosenhecke. Wie bei Dornröschen. Je mehr blinde Wut, Gewalt und Wille im Spiel sind, umso dichter wachsen die Rosen. Und am Anfang, bei Wachstumsbeginn, kommt man auch noch ganz leicht durch. Flucht nach hier oder da wird also nicht bestraft. Hinter der Hecke stehen begrünte Lärmschutzwände. Da ich öfter Tierpfaden folge, weiss ich, dass z.B. Wildschweinpfade gut in der Hecke angelegt sein können, weil Menschen sich selten auf allen Vieren und in Wildschweinhöhe bewegen. Das bekäme man hin. Das Internet schalten wir nicht ab. Es gibt einfach nur eine klare Grenze. In Schönheit. In Klarheit. In Frieden. Das bin ich. Das bist du. Du bist frei. Ich bin frei. Und ich überwinde die Grenze, wenn ich in Liebe komme und aufhöre zu kämpfen.

Ja, ich weiss – wenn wir das in unseren Einzelverbindungen nicht leben können, wie soll das in den Verbindungen zwischen Menschengruppen funktionieren?

Ganz einfach: wir alle investieren viel Energie, um „Walk In Beauty“ zu vermeiden. Je mehr vom „Gehen in Schönheit“ in der Welt ist, umso besser gelingt das VerschiedenSein. In Schönheit gelingt alles. Wohin geht deine Energie?

Abseits von Politik gibt es künstlerische Strategien.
So gesehen heute in Connewitz – ich musste sehr lachen und sofort drehen und fotografieren.

Ingeborg Freytag bei Instagram

Ja, ich habe es getan. Ja, ich habe länger drüber nachgedacht, ob ich es tun sollte. Nein, ich bin kein Knecht, ähm, keine Magd von irgendwem. Mehr Ausreden demnächst 😉

Ingeborg Freytag bei Instagram

Ich war lange bei MySpace. Bis Mr. Timberlake den Laden kaufte und an die Wand fuhr. Nach langen Kämpfen bekam ich meine Blogs zurück = mein Reisetagebuch Madagaskar und noch so was. Was für immer verloren bleibt, sind die Kommentare von den Kolleg!nnen weltweit.

Was ich mitnehme, ist z.B. Ricky Olombelo. Viel Zeit später schilderte er mir, wie er 10 Tausend Kilometer weit weg am Rechner saß, meine Musik hörte und sich fragte, was er tun soll, um mit dieser Frau spielen zu können. Er empfahl mich MADAJAZZCAR.

Nur sechs Jahre später schaffte ich die Revanche 😉

olombelo freytag & olombelo ricky

OlombeloFreytag & OlombeloRicky

Was sonst noch passierte

Die Berliner Künstlerinnen haben sich wieder was einfallen lassen zum 8. März!

Und dann heisst das Schiff auch noch Aurora – die Göttin der Morgenröte im alten Rom! Wenn das nix wird!

Emma entdeckte in ihrem Zitronendings die blaue Blume der Hoffnung. In der deutschen Romantik DAS Symbol für Liebe, Sehnsucht, Suche und Transzendenz.

Mitten in den letzten Vorbereitungen zur Ausstellungseröffnung in Altenburg ritt ich nach Weimar zur Other Music Session. Dass ich mit den SpielgefährtInnen von Nora Thiele auch was anfangen kann, war ja fast klar – dass es nun aber soooo schön wird, konnte ich nicht ahnen. Danke euch allen für unique moments!

Other Music – Other Space – Other Dimension

Das Kunstprojekt mit Petra Hermann ist „genehmigt“ ( = es wird finanziell unterstützt) – wir werden zu Sarah Kirsch arbeiten, in ihrem Geburtsort Limlingerode. Ich freue mich darauf, einer unserer bedeutendsten deutschen Dichterinnen nachzuspüren.

Danke. Danke. Danke

Ein super schönes Konzert. In der Galerie KUB. Sheila am Einlass, ich konnte gar nicht genug feiern. Benjamin hatte grade ein Paket mit neuen Scheinwerfern bekommen. Ich stellte Repros von meinen Bildern dazu. Stundenlang war es halb acht, wie üblich. Dann spielte ich Geige, sang, spielte Rahmentrommel, erzählte ein paar Geschichten zu meinem Soloalbum und etwas zu den Menschen, denen ich zu Dank verpflichtet bin. Franz, der das Album aufgenommen und gemixt hat. Mein Pappa, der mein erster musikalischer Partner war. Jens, der mir unter vielem anderen seine Plattensammlung öffnete – meine Initiation in den orientalischen Rhythmuskosmos. Nora, die meine Schülerin war und meine Lehrerin wurde – Inspiration, Herausforderung und Heimkommen. Mona, eine von vielen sichtbaren Mehrfachbegabten, die vor allem in den letzen drei Jahren auf mich zustürzten und mir klarmachten, dass es ein Universum der Mehrfachbegabten gibt, in dem ich auch ein Zimmer habe. Und Verena, Eckhard, Jörg, Qazal, die „Komplizen“ ….

Ob ich überhaupt jemals so lang anhaltenden Applaus bekommen habe? Ich glaube nicht. Nach jedem Stück und am Schluss wollte er kein Ende nehmen. Habe ich heute abend empfangen, was ich aussende? Das wäre schön. Das ist schön.

Es gibt Video- und Audiomaterial vom Konzert – ich bereite es demnächst auf!

Im Laufe des Abends erreichte mich über Nora Thiele ein Video – every day is women’s day!
Connection is the answer! Women Of The World Unite

Mona Ragy Enayat zum 8. März 2023
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