„Tier-Ikonen“ – Online Release mit Photocollagen von Eckhard Ischebeck und Musik von Ingeborg Freytag

Ich lernte Eckhard im Jahr Eins der Pandemie kennen, er porträtierte im Rahmen seines Denkzeit-Stipendiums Leipziger KünstlerInnen an ihren Rückzugsorten, ihren „Refugien“. Scherzhaft nannten wir uns „Lockdown-Models“. Am Waldesrand nahe meines Proberaums entstanden zusätzlich ein paar Porträtfotos von mir. Ich freute mich an seiner Fähigkeit, hinzuschauen und zu sehen und das Gesehene mit Leichtigkeit und Tiefgang in ein Foto zu fassen. Später spielte ich zur Vernissage von „Refugien“ und Eckhard machte die neuen Bandfotos von „The Humming Trees“. Mein pandemisch inspiriertes Format der Vertonung meiner Bilder und Fotos unter einer thematischen Überschrift gefiel ihm. Folgerichtig fragte er mich Anfang diesen Jahres, ob ich Lust hätte, seinen TIER-IKONEN auch eine Musik zu geben. Nun habe ich das allgemeine Ausatmen zum Osterfest, die unterrichtsfreie Zeit und eine non-concert-zone genutzt! Et voilà!

„Tier-Ikonen“ von Eckhard Ischebeck/ Musik: Ingeborg Freytag

@eckhard_ischebeck @ingeborgfreytag.multimusician

Ich persönlich habe kein Problem damit, dass es Menschen gibt, die Tiere essen und/ oder Produkte mit tierischen Bestandteilen benutzen. Allerdings haben wir uns, vor allem in den westlichen Zivilisationen, sehr daran gewöhnt, dass wir uns ehr- und respektlos gegenüber anderen Lebewesen, fremden Gedanken und sogenannter „toter“ Materie benehmen können, ohne dass das irgendwelche Konsequenzen hat.

Da kommt der Kolonialherr durch. Ja, auch der Kolonialherr in den Frauen, der Göttin sei’s geklagt.

„Tier-Ikonen“ Holy Animals/ Digital photo-collages to honor the sacred animals, created by Eckhard Ischebeck

Achso, wen es interessiert, wer alles an meiner Soundcollage zu den heiligen Tieren beteiligt war:

Kraniche und Grillen aus dem Oderbruch

eine Krähe vom Störmthaler See

eine Windharfe (Kunstinstallation) und eine Krähe vom Petrisberg bei Trier

Straßenatmo vom Tiergarten Berlin

Aras, Papageien und Menschen aus dem Leipziger Zoo

die Balustrade vom Schul- und Bethaus Altlangsow

Orcas (Soundfile vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung Bremerhaven)

die Konstantinbasilika in Trier

die Glocken der Marienkirche im Weinfelder Maar bei Trier

Ingeborg Freytag (framedrums/ violin/ vocals/ FX)

Was ich gerade höre und lese

Yossou N‘Dour – Egypt (eine Liebeserklärung an Allah den All-Erbarmer und „Radio Kairo“ auf Wolof ;-)).

Laurie Anderson – Life on a string (immer wieder gut zum Ohren öffnen und stark neben jeder Zeit).

Pauline Oliveros – Deep Listening (ich hatte das Glück, sie und ihre Deep Listening Methode Ende der 90er ausführlich kennenzulernen, ein bleibender Impuls).

Katharina Franck – Zeitlupenkino (nennen wir es mal ein Hörspiel)

Katharina Franck – Hunger (s.o.)

Ulrike Haage (alles greifbare) und Sun Ra (ebenso, von ihm stammt „space is the place“).

„Razzia im Paradies“ von Wahdi Al Ehana (unsere wilde Ethnojazzrockchansonband von Anfang der 90er, gibts auch bei YouTube, IF on drumset 😉 und der Wollenberg am Mikrofon, dazu die Maghafi-Brüder und der bereits verstorbene Matthias Naumann).

Die aktuellen Alben von meinem Spielgefährten Friedrich Glorian (E-Bass-impulsierte generative iPad Sounds), bei bandcamp. 

Bücher von und über May Ayim, die afrodeutsche Dichterin und Aktivistin.

„Der Sohn August von Goethe“ – über den Berufssohn des Geheimrats von/ mit Christiane Vulpius, deren Care-Arbeit, Weimar, Politik und das Leben im Schatten eines großen Vaters.

„Ihr sollt die Wahrheit erben“ der Cellistin Anita Lasker-Wallfisch, über ihren Weg von Breslau nach Bergen-Belsen, Auschwitz und schließlich nach London. Über die Kraft der Musik. Über Wahrhaftigkeit ohne Pathos, die wir Deutschen dringend brauchen und so oft in unseren Herzen nicht finden können. So versteckt hinter Furcht und Scham und Herumgemackere.

Ansonsten tummele ich mich musikalisch an Orten die unterschiedlicher nicht sein könnten. Irgendwo zwischen sehr archaisch und sehr artifiziell. Bevorzugt mit fröhlichen und mutigen Menschen.

Mit Mr. T gibt es immer Grund zum Lachen – auch bei ernsthaften Projektkonferenzen !
Feierabend-Frotzelrunde auf dem Mittelalterfest
Beim Rahmentrommel-Workshop für Cochlea-Implantat-Trägerinnen
Mein Übungs- und Arbeitsplatz
The Humming Trees in psychodelischem Auftrag – Fotokunst von Eckhard Ischebeck

Was sonst noch passierte

Die Berliner Künstlerinnen haben sich wieder was einfallen lassen zum 8. März!

Und dann heisst das Schiff auch noch Aurora – die Göttin der Morgenröte im alten Rom! Wenn das nix wird!

Emma entdeckte in ihrem Zitronendings die blaue Blume der Hoffnung. In der deutschen Romantik DAS Symbol für Liebe, Sehnsucht, Suche und Transzendenz.

Mitten in den letzten Vorbereitungen zur Ausstellungseröffnung in Altenburg ritt ich nach Weimar zur Other Music Session. Dass ich mit den SpielgefährtInnen von Nora Thiele auch was anfangen kann, war ja fast klar – dass es nun aber soooo schön wird, konnte ich nicht ahnen. Danke euch allen für unique moments!

Other Music – Other Space – Other Dimension

Das Kunstprojekt mit Petra Hermann ist „genehmigt“ ( = es wird finanziell unterstützt) – wir werden zu Sarah Kirsch arbeiten, in ihrem Geburtsort Limlingerode. Ich freue mich darauf, einer unserer bedeutendsten deutschen Dichterinnen nachzuspüren.

„Zwischenwelten“ Livehörspiel mit Ingeborg Freytag und Maria Schüritz

Wir spielen unseren Mix aus fixen Songstrukturen und Deutschliedersoul, spoken poetrys und Momentmusiken mit Maria’s Upcyclophonen und Ingeborg’s Looper-Kette am 19. November in der Galerie Stritz in Leipzig/Stötteritz. Das ist nun ein Stadtteil, der eher nicht für abgefahrene kulturelle Ereignisse bekannt ist. Das lässt sich ändern. Wenn mutige EreignisveranstalterInnen und geneigte Publiwitsche zusammenkommen, vorzugsweise am selben Tag zur selben Zeit. Wir freuen uns auf euch! Bitte weitersagen/ teilen/ herumposaunen!

Einlass ab 18.00, Beginn 19.00 in der Breslauer Str. 14! Willkommen!

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