Zum neuen Jahr 2026 – Wahrhaftigkeit und neue Wege

„Neee – nich noch mehr Worthülsen, sag mir einfach, welcher Weg der richtige ist und was ich machen soll.“ Tja. Nein. Es gibt keinen falschen Weg. Also auch keinen richtigen. Aber es gibt Wunder und wundersame Impulse. Wahrhaftigkeit wird wichtig werden im neuen Jahr.

© Ingeborg Freytag – Wahrhaftigkeit ist die einzige Wahrheit die wir brauchen

Wahrhaftigkeit verstehe ich so, in jedem Moment der Zeit in größtmöglichem Kontakt zu sein mit mir and all my relations = die indianische Tradition meint hier alle meine (Bluts)Verwandten und Verbindungen in diese und die spirituelle Welt, zu meinen Ahninnen und Ahnen, zu Pflanzen, Tieren, Steinen und zu anderen Planeten. . . Wahrhaftigkeit bedeutet nicht, dass ich niemals lüge. Ich mache mir klar, dass und wann ich es tue – ich kann mir selbst vertrauen. Selbstvertrauen. Mitunter ist eine einfache gute Geschichte besser und leichter verständlich als „die Wahrheit“ in all ihrer Komplexität. Ja wirklich, probier’s aus!

Menhir Thümmlitzwald

Üblicherweise werden Menhire/ stehende Steine als Wegmarken und Orientierungshilfen gehandelt. Nun weiß ja niemand, was genau unsere Vorfahren damit wollten. Ich verstehe das so, dass die äußere und die innere Landschaft gemeint sind. Und ich bin gemeint – mit meiner inneren Landschaft in meiner äußeren Landschaft. Die Botschaft dieses Menhirs: ich kann verbunden sein ohne Verstrickungen. Vor fast 30 Jahren feierte ich dort mit einer Frauengruppe ein Ritual, bei dem wir den Stein und einander mit Fäden aus mitgebrachten Wollknäueln und all unseren Irrungen und Wirrungen einwickelten. Beim wieder auflösen gab es viel Gelächter und Gezupfe – wenige Minuten später saßen wir fest, weil der Abschluss irgendwie unklar war. Und auch ungeklärt war, ob denn ein Messerchen benützt werden kann, wenn der Fitz gar zu widerspenstig ist … Ich fragte die Ritualleiterin mit den Augen, ob ich übernehmen dürfe und sang dann mit allen gemeinsam ein Lied, was den Kreis öffnete und uns gut wieder auf den „Boden der Tatsachen“ zurückbrachte. 

Zwischenzeitlich war der Platz dann vollkommen zugewachsen und nahezu unzugänglich. Ich war öfter dort und ein bisschen traurig – dachte aber auch, dass der Ort wahrscheinlich mal etwas Zeit für sich braucht…. Der Stein ist nicht unverletzt geblieben und der Platz ist beansprucht und benutzt worden. Und siehe da: Nun gibt es wieder einen Weg, Wegweiser und begehbare Fläche. Ich bin sehr dankbar. Ich freue mich auf neue Rituale in Gemeinschaft mit den Steinwesen. Ich freue mich auf die Wiederaufnahme meiner Arbeit und meines Seins als Beraterin und Begleiterin in Schwellensituationen jeder Art. Ich freue mich darauf, mein Wissen und meine Forschungen zu gelingenden Wandlungsprozessen zu teilen und der galoppierenden Fragmentierung unserer lebendigen Welt mit Respekt und Humor entgegenzuwirken. Dabei spielt innere Wahrheit eine Rolle – meine und deine. Es wird noch ein deutliches InDenVordergrundRücken geben  – ich freue mich aber jetzt schon an der klaren Kraft dieses meines neuen alten Weges.

Zugang zum Störmthaler See – Erdherz

Was ist wahr? Was bin ich bereit zu tun – für eine gute, richtige, gerechte Sache? Ui, das klingt ein bisschen nach der Frage, wie ich mir meine Beerdigung vorstelle. Wobei auch das hilfreich ist, wenn Wahrhaftigkeit zum Thema wird. Also: Bin ich bereit zu töten? Bin ich bereit, getötet zu werden? Was tue ich, wenn mir jemand sagt, dass ich dieses Drecksvieh foltern darf, er hat es schließlich verdient …? Glaube ich daran, Schmerz mit Schmerz bekämpfen oder erlösen zu können? Kann ich die Erkenntnis halten, dass der Feind in meinem eigenen Herzen wohnt? Erlaube ich mir und anderen, Fragen zu stellen ohne bereits die Antwort zu kennen? Kann ich Geduld haben über meine Lebenszeit hinaus? Was ist, wenn der eine einzige richtige und wahre Weg gut beleuchtet vor mir liegt? Ich wünsche mir von Herzen ein gutes Gehör und Gespür für die Stimme meiner Seele, für meine Intuition.

Wie verteidige ich meine Würde? Meine Wahrhaftigkeit? Meinen Raum zum denken, fühlen, wahrnehmen und handeln? Wie erschaffe ich Raum? Wie gehe und bleibe ich in Kontakt?

Ich kann mich mit mir verbinden und andere dazu einladen, sich mit mir zu verbinden – ohne Bewertung, Projektion, Manipulation, Besitzgier und Angst – in Freiheit, Leichtigkeit, Schönheit und Tiefe. Jetzt und Hier.

Das Hier ist immer da und das Jetzt ist immer pünktlich. In diesem Sinne: Ein gesegnetes neues Jahr 2026!

© Ingeborg Freytag – Eisnadelgras am Schladitzer See
© Ingeborg Freytag – Eisnadelgras am Schladitzer See

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