Zwischen Elbe und Elster

In der alten Schule Trebbus arbeite ich grade mit Roswitha an unserer Performance zur OpenArtLausitz. Im ehemaligen kleinen Schulsaal steht mein kleines Mobilstudio und die komplette Livetechnik. Alle Maschinen blinken und machen was sie sollen, wenn auch des Öfteren mit gutem Zureden und kleinen Tricks und Workarounds. RoB hat gefühlt zwei Hände voll Projektoren am Start und eine wirklich bezaubernde und, soweit ich das beurteilen kann, bisher ungesehene Bildsprache gefunden. Ich hatte in der Stadtbibliothek Leipzig ein Buch über sorbische Musik ausgeliehen und hab grade eben ein Original in die Kiste gespielt. Nachdem ich vor Wochen schon eine Stunde sorbische Volksmusik auf YouTube hörte und danach etwas spielte, was sich durchaus original anhörte. Loops sortieren und neue einspielen und die Musik Gestalt annehmen lassen. Ich bin froh über unsere Gemeinschaft hier und die bruchlose Zusammenarbeit, direkt inspiriert vom Schöneberger Küchentisch, an dem schon so manche Welt aufgelöst und neu zusammengesetzt wurde. Zwischendurch segeln Konzertangebote für 2022 herein, die Sonne scheint und ich beschließe, die finsteren Lords dieser Erde in ihrer Finsternis, Unbarmherzigkeit und mitleidlosen Ignoranz einfach mal sitzen zu lassen. Mich beschäftigt, ob Widerstand als Energieform nicht auch Unterstützung ist. Wenn mein Feind sich von meiner Energie ernährt, muss er verhungern und aufgeben, wenn er keine Energie mehr von mir bekommt. Oder? Was ist, wenn der Feind nicht erreichbar, nicht greifbar, namenlos und ohne Bild ist? Bolsonaro selber holzt ja den Amazonasregenwald nicht ab. Hm. Keine Angst, ich werde mich bis zur Erleuchtung trotzdem weiter aufregen…. und Schönheit erschaffen. Schöne Musik, schöne Bilder, schöne Esstische, schöne Räume. Zu allem anderen habe ich kein Talent.

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