„Geteiltes Leben – wie viel DDR steckt nach 35 Jahren Einheit noch in mir?“ Beitrag zur Blogparade …

… von Sylvia Tornau. Ein spannender Schreibanlass, dem ich mich gerne hingebe – obwohl ich doch im Moment neben künstlerischen und persönlichen Herausforderungen grade mal so meinen Instagram-Kanal bespielt kriege und gar keine Zeit für so ne Extras habe …. Egal! Jetzt!

Sylvia Tornau ist systemische Therapeutin, Trauma-Coach und Bloggerin. Eine Ostpflanze. Außerdem eine, die immer mal wieder Frauen bewegt und sich von ihnen bewegen lässt. Das Thema korrespondiert in schönster Weise mit meinem aktuellen intergenerationalen Projekt „35 x 89“ (zum 35jährigen Jubiläum des 89er Herbstes in diesem Jahr) – dem Nachfolger von „Zwischenwelten“ mit der Songpoetin und Klangexperimentatorin Maria Schüritz.

Nach meiner Vergangenheit oder den Gründen für mein (nicht unerschütterliches, aber doch zuverlässig immer wiederkehrendes) Selbstvertrauen befragt, gebe ich gerne zu Protokoll: Ich habe einen Staat überlebt. Dazu zwei Währungsreformen, eine internationale Finanzkrise, eine gebrochene Hand und die umfassenden Beschränkungen im Gefolge der Coronapandemie. Am Schöneberger Küchentisch haben wir vor Jahren schon beschlossen, dass ich meiner westsozialisierten Künstlerfreundin die Erfahrung einer alles umwälzenden Veränderung voraushabe. Die Erfahrung, an dieser Umwälzung fühlend und handelnd beteiligt zu sein – also nicht nur umgewälzt zu werden. Sicher – die visionäre Kraft vieler Menschen ist gnadenlos ausgenutzt worden und sicher gab es auch ein nur sehr kurz geöffnetes weltpolitisches Möglichkeitsfenster. Aber selbst dann, wenn ich die eigene Handlungsfähigkeit in der Umwälzung als eingeschränkt erlebt hätte/ erlebe (was ich nicht tue), bliebe doch eins: Egal wie fest, starr, stur und ausweglos eine Situation auch immer sein mag – möglicherweise ändert sie sich in der nächsten Minute grundlegend. Obwohl ich ab Anfang der 80er Jahre zunehmend Teil dieser Veränderung und im Herbst 89 folgerichtig künstlerisch/ politische Aktivistin war, hat sich für mich nach dem „Großen Andersrum“ (danke Duo Sonnenschirm!) nicht viel geändert. Freiberufliche Künstlerinnen und Künstler mussten in der DDR zunehmend unter quasi marktwirtschaftlichen Bedingungen („Einzelkämpfer“) arbeiten – allerdings durften wir diese Tatsache nicht benennen. Heute ist es öfter mal umgekehrt – die Tatsache, dass im Kunstbetrieb die meiste Zeit Solidarität, Vernetzung, Empfehlung und Unterstützung eine Rolle spielen, wird gerne unter den Tisch geschoben. Da lungert sie dann so herum. Unterm Tisch nebenan prügeln sich das Konkurrenzgebot mit der Basisdemokratie, dem Wunsch nach persönlicher Sichtbarkeit und den hierarchischen Verhältnissen im Theater/ Konzerthaus/ Orchesterbetrieb – damals wie heute scharf beobachtet von individueller Eifersucht, Neid, Animositäten, Existenzsorgen und schlichtem Desinteresse. Ich verdanke meiner Ostsozialisation eine für heutige Verhältnisse überbordende Gelassenheit im Umgang mit widrigen Umständen und schwierigen Menschen. Das hat viele Vorteile und einige Nachteile, die ich jedoch nicht als schwerwiegend empfinde. Auf Tour, auch außerhalb Deutschlands oder Europas, ist die Erfahrung des Unterwegsseins in der DDR äußerst hilfreich. Logistische Probleme, klapprige Technik, unpassierbare Straßen, Schmutz in allen Variationen und div. Formen von Tourkoller sind Herausforderungen, die es mit Würde und Eleganz zu meistern gilt. Dass Herausforderungen generell unsere Widerstandskräfte stärken, ist meinem Empfinden nach ein im Deutschland von HierHeuteJetzt nicht aktiviertes bzw. fast ausgestorbenes Wissen. Das gemeinsame Meistern von Herausforderungen stärkt unseren Gemeinschaftssinn und unsere Kommunikationsfähigkeit. Wenn ich mich umschaue und zuhöre, habe ich allerdings manchmal das Gefühl, wir warten alle mehr oder weniger auf das schöne, sorgenfreie, stressarme, unabhängige und sonnige Leben, was uns angeblich vom Universum oder sonstwem versprochen wurde. Zusätzlich wird in Ostdeutschland immer noch auf die „blühenden Landschaften“ gewartet. Dass irgendein blaues Wunder uns der Einlösung des Versprechens näherbringen wird, darf getrost bezweifelt werden. . .

Eine grundlegend abwartende Haltung, ev. auch Misstrauen (hier: nicht vorab vertrauen, sondern den Beweis für Vertrauenswürdigkeit abwarten) gegenüber einer Regierung, ihren Unterstützern und Erzwingungsstäben erscheint mir als weiteres Erbe meiner Ostsozialisation. . . Sich unterschiedlich medial informieren, sowohl über die eigene als auch die Propaganda des „Gegners“ (damals „der Klassenfeind“). Lücken suchen, finden und beherzt hineinspringen. Zwischen den Zeilen lesen und sich in der Kunst üben, zwischen den Zeilen zu schreiben, damit auch andere dort etwas lesen können. (Über)Lebensstrategien erproben, teilen und weiterentwickeln. Grade/ aufrecht stehenbleiben. Angst haben und trotzdem denken, fühlen und handeln. Einsamkeit aushalten. Nicht sofort weinend den Raum verlassen, wenn mir mal niemand zuhört und ich anscheinend nirgendwo dazugehöre. Mir und meinem Lebensweg glauben und vertrauen, auch wenn mir grade niemand folgt, mich beklatscht und toll findet. Wenn ich zurückschaue, bin ich immer wieder erstaunt, wieviel individuelles Leben in der DDR möglich war – in diesem angeblich so kollektivistischen Klops, in dem alle im Gleichschritt durch den Sumpf des Mangels marschierten, den persönlichen Spitzel immer im Gepäck. Es gab viel richtiges Leben im falschen.

Ja, ich habe (auch) Glück gehabt. Ja, ich habe Glück. Glückliche Zufälle, glückliche Umstände, glückliche Begegnungen, glückliche Anfänge und glückliche Enden. Ja. Und ich arbeite schon immer (na okay, sagen wir mal seit ich 18 bin) so, wie an den Rändern oder außerhalb Europas der Musikerberuf verstanden wird. Reisen (auch nach innen), musikalische und soziale Impulse seismographisch aufnehmen, verarbeiten und weitergeben, den Menschen zuhören (allen!), Nachrichten und Stimmungen hin- und hertragen, an größere Zusammenhänge erinnern, über das kleine Glück sprechen, Hoffnung haben und verbreiten. Brücken bauen, Spannungen ausgleichen. Auch ohnmächtiger Zorn und blinde Wut sind da. Integrativ denken, fühlen und handeln. Öffentliche künstlerische Arbeit als Verbindungsrituale gestalten. Dankbarkeit/ Berührbarkeit/ Hingabe herausfordern, zulassen und stärken. Mutig fragen und mutig antworten. Sich selbst und anderen (künstlerischen) Raum geben. Dem Raum Zeit geben, sich auszudehnen oder zu bündeln und das Unerwartete/ Ungeformte einladen, sich zu manifestieren, sich eine Form zu geben. Niemandem seine/ihre Verwirrung ausreden wollen, auch mir nicht – und akzeptieren, dass es trotzdem manchmal geschieht.

Bis 1990 habe ich das mehr und mehr einfach gemacht, danach konnte ich es mehr und mehr auch erklären. Und nein, das gelingt mir alles nicht immer. Aber immer öfter.

Natürlich spielt es eine Rolle, dass ich in einem Land geboren wurde, in dem ich nicht sterben werde. Ich fühle mich immer noch seltsam als Emigrantin – eingewandert in ein Land, was ich nie verlassen habe. Ausgewandert aus einem Land, was rein äußerlich ja immer noch existiert – in mir und um mich herum. In dem ich immer noch lebe. Das ist eine äußerst merkwürdige Identität. Ich verstehe zutiefst, dass es Menschen gab und gibt, die nach dem „Beitritt zum Geltungsbereich des Grundgesetzes“ damit Probleme hatten und haben. Das können wir weder leugnen noch wegerklären. Auch wenn ich persönlich eine nationale Identität nicht so wichtig finde. Aber! Und! Mein Leben gehört zu meinem Leben. Ganz und gar. Mein Geburtsort, mein Kinderwald, meine Schule und der Sportplatz, gut ausgeleuchtete Bühnen und finstere Ecken, jeder Zweifel und jede Gewissheit, jede Suche und jede Sackgasse. Der schmerzhafte, tödliche Riss durch das Deutschland der Nachkriegszeit. Der kalte Krieg, die atomare Aufrüstung und die Durchmilitarisierung der Gesellschaft. Selbstwirksamkeit und Selbstehrlichkeit – Vergeblichkeit und Lüge. Menschen – die Musikerfamilie in der ich aufwuchs und lernte, Gefährtinnen und Freundinnen und ein großer Kreis, in dem meine Arbeit, meine Musik, meine Gedanken und Bewegungen wahrgenommen und begleitet wurden. Gastfreundschaft, Gesprächsangebote und Unterstützung von völlig Fremden. Menschen, die ihre Seele und andere Menschen verkauften und verrieten, um ein paar alltägliche Vorteile, ein bisschen klägliche Macht oder schlicht Bestätigung/ Aufgehobensein zu erlangen.

Was aktuell zu meinem Leben gehört, erfährst du in meinen anderen Blogartikeln. Heute mal keine Fotos. Danke für’s Lesen!

#geteiltesleben

she.spectra — Nachlese und Ausblick

„Das gibts in keinem Russenfilm!“ Mit diesem Ausruf quittierten wir zu Ostzeiten unglaubliche Vorgänge, deren Wirken man nur staunend betrachten konnte. Meistens mit der auch im Kino gegebenen Distanz. Die „Russenfilme“ waren öfter mehrteilig, öfter trotzdem unendlich lang und öfter vollgeladen mit unverständlicher Symbolik, die man heute ev. als spirituell bezeichnen würde. Damals gab es dafür irgendwie kein Wort. Dass am 8. März 2024 im Musikinstrumentenmuseum trotzdem ein Konzert stattgefunden hat, obwohl 2 von 3 geplanten Akteurinnen aufgrund von Krankheit und Unfall nicht auftreten konnten, betrachte ich als Fügung von trotz allem glücklichen Umständen. Im Resonanzraum von she.spectra wird also noch vieles möglich sein/ möglich werden. So verstehe ich das Geschehen. Danke an die wundervolle Pianistin Simone Weißenfels, die mit mir den Abend zelebrierte! Das war ein guter erster Moment für unsere neue Musikinitiative, um auf die Welt zu kommen. Fotos und Videos sind unterwegs an die Öffentlichkeit — obwohl außer der kaputten Lichtanlage des MiM auch Eckhards Fotoapparat die Blende nur manchmal schließen wollte und die geliehene Videokamera zwischenzeitlich ausstieg. Ich sag dazu nix. Thematisch passend eins meiner Selbstporträts im Modus „Tja, so isses halt!“ oder wie einer meiner Triso-Kollegen immer mal gerne ausrief: „Mach was Bestes!“. Und Fahrstühle sind ja grundsätzlich immer gut, solange sie nicht stehen bleiben.

she.spectra wird am 16. November bei einer Podiumsdiskussion im Musikinstrumentenmuseum im Grassi Leipzig vertreten sein: „Role Models: Frauen als Vorbilder zeitgenössischer Musikerinnen“ – diesmal verkörpert von Ingeborg Freytag und Brunhild Fischer, gemeinsam mit Eva Meitner, Fojan Gharibnejad und Nora Benamara.

Außerdem werden Maria Schüritz und ich unsere beiden Liveaufführungen von „35 x 89 – Spurensuche zum Herbst 1989“ im Boden von she.spectra verankern und das auch entsprechend kommunizieren. Das uns umgebende musikalische Multiversum darf also eine Rolle spielen! Die Veranstaltungen finden am 28. November in der Stadtbibliothek Leipzig und am 30. November im Musikinstrumentenmuseum statt. Schon mal vormerken, ich schreibe dazu noch was und bringe natürlich auch demnächst die Küche, äh, den Veranstaltungskalender in Ordnung.

Ich bin derweil am Rumspinnen, äh, networken. Bündnisse, Kooperationen, Strategien, Trickkisten, Osmosen – aber auch Produktion, Meditation, Kochen und ImBettArbeiten sind so Themen im SchachtelnSindAuchKeineLösung-Kolleginnenkreis. Über mir kreisen die Geier, äh, die Hubschrauber.

Keine Abschiedstournee

Nein, ich habe nicht aufgehört zu schreiben. Nein, ich habe auch nicht vor, aufzuhören. Es ist nur so, dass man manchmal das Leben nur leben kann und nicht noch drüber reden. Von der künstlerischen Arbeit ganz zu schweigen, äh zu reden. Naja. Und ja, die social medias sind verführerisch flink und machen auf der Oberfläche kleine Wellen und dabei kann man es auch belassen – is nich schlimm. Mit den Tieftauchgängen fühle ich mich da jetzt nicht direkt deplatziert, aber die Grenzen sind doch deutlich sichtbar. Nichtsdestotrotz freue ich mich, wenn mir jemand auf Insta folgen mag. Und einen Gedanken/ Bild/ Audio/ Video zackbumm in die Welt zu schicken, hat eine schöne grade Energie! Gefällt mir auch.

Viel Musik, Ausstellungen, Kompositionen, Anträge, Begegnungen, Erkenntnisse. Und, ja, Gnade. Erkenntnisse und Fügungen, bei denen ich meine Mitwirkung nicht direkt sehen kann und also nicht umhinkomme, sie als etwas zu erleben, was von der anderen Seite der Realität zu mir kommt.

Ich werde also die nächste Zeit ein paar Rückblicke veröffentlichen, dabei sicher bemerken, was nachwirkt/ weiterwirkt und freue mich auf’s teilen. Im Veranstaltungskalender steht nix, weil ich es nicht geschafft habe, dort einzutragen, was ich mache …..

First things first – ich bin unterwegs zum Sumarah-Retreat nach Berlin und freue mich sehr auf meine Berliner Community, auf’s NachHauseKommen und gemeinsam meditieren. Nichts erklären müssen und Ruhe finden. Die Berliner Seen erkunden und mich mit Menschen verabreden, die ich lange nicht gesehen habe.

Mitte August plane ich ein Wochenende „Oriental Beats & Westafrikanische Trommelmusik“! Von Freitagabend bis Sonntagmittag gibt es Rahmentrommeln und/ oder Djembe + afrikanische Bässe zwischen traditionellen Vermittlungsmethoden und westeuropäischer Didaktik – spielen, lernen und Gemeinschaft erleben. Willkommen!

framedrumming is changing the world

Zurück – Jetzt – Hier

Soviel ist geschehen. Soviel will verarbeitet werden, verdaut, genutzt, genossen und/ oder wieder ausgespuckt. Hab ich gelernt, was es zu lernen gab? Die Lehren des Gestern angenommen? Bin ich bereit für Jetzt? Neugierig und gespannt auf Morgen? Fragt sich das der junge Gingkobaum mit seinen kleinen neuen Blättern, den ich heute in Rostock traf? Weiß er, wie verletzlich er ist? Wie zart?

Gingko an der Stadtmauer Kröpeliner Tor

Ich bin am Meer. Ich staune immer wieder, wie schnell ich gereinigt, gestärkt und ermutigt bin durch diesen Kontakt. Wie schnell der Wind den Staub von meiner Seele bläst. Und das salzige Wasser mich erinnert, dass unser Blut überall auf der Welt genauso schmeckt und alle Menschen aus Wasser und Salz bestehen. Ja. Egal was sie dir erzählen. Nein. Ich kann nicht leugnen, dass ich ein Mensch bin. Noch kann ich anderen das Menschsein absprechen. Wenn dir niemals jemand erlaubt hat, zu töten und niemand dir je die Verantwortung dafür abgenommen hat – woher weißt du, ob du nicht töten könntest? Auf Befehl, aus Überzeugung, wegen Gott oder deiner Regierung? Die Anderen, die Fremden, die Eindringlinge, die Wilden, die Bösen, die Tiere?


Sitzen. Still werden. Das Herz öffnen. Fühlen. Nicht aufhören zu fühlen. Ich bin der Feind. Ich bin der Diktator, der Zensor, der grausame Schatten. Der dunkle König. Die Blütenmörderin. Die, die das Blut zum stocken bringt und jede Bewegung stoppt. Die finstere Königin. Nein zu allem was ich tue. Nein zu allem was ich denke. Sei anders! Sei doch nicht so! Du machst alles verkehrt!

Vor vielen Jahren begegnete mir die babylonisch/ sumerische Geschichte von Inannas Abstieg in die Unterwelt zum ersten Mal bei einer Tarotsitzung. Die Göttin geht, um ihre dunkle Schwester zu treffen. Nachdem sie allen Schmuck und die Insignien ihrer Macht Stück für Stück abgelegt hat, begegnet sie – sich selbst. „Ich bin du und du bist ich.“

Seitdem erfuhr ich/ erfahre ich immer wieder, wieviel kostbare Energie frei wird, wenn ich mir selbst wirklich begegnen kann. Mit Zartheit und Kraft, Präsenz und Verstehen. Und Verzeihen, wenn ich das alles nicht kann. Oder glaube, es nicht zu können. Oder glaube, dass ich es niemals schaffen kann, mir zu verzeihen, dass ich glaube, dass ich mir nicht verzeihen kann, dass ich nicht schaffe ….. Ja. Lach du nur. Und turne noch ein bisschen. Nach dem 98. Reckumschwung wird auch dein Zentralrechner müde und macht den Spirits Platz.



Und ja, mit der aus dem Dunkel geborgenen Energie kann ich einen Vergewaltiger stoppen, meine körperliche und seelische Unversehrtheit verteidigen, Bilder und Musik erschaffen, eine Wohnung in Licht tauchen, ein Kind beschützen und schwere Sachen heben. Lohnt sich also.

The Art Of Framedrumming – Rahmentrommelworkshop mit Nora Thiele und Ingeborg Freytag (co-leading) am 9.+10. März 2024

Rahmentrommel-Workshop in Leipzig 9.+10. März 2024

Wir sind zu Gast in den großzügigen, hellen Räumen des nia Studios Leipzig! Ich freue mich, Euch meine wundervolle Kollegin und Lehrerin Nora Thiele und ihr Framedrum-Multiversum vorstellen zu dürfen. Es geht an beiden Tagen um traditionelle Rhythmen auf der Rahmentrommel, Koordination, Spieltechniken, die indische Rhythmussprache Solkattu, Bodypercussion und Improvisation. Nora Thiele wird gemeinsam mit mir teilweise beide Levels parallel unterrichten. Die fortgeschrittene Spieler_Innen bekommen entsprechende Zusatzaufgaben, die das gemeinsame Zusammenspiel auch klanglich bereichern. Ihr könnt am Anfang des Workshops eure Wünsche äußern. Wir gehen gerne darauf ein.

Das nia-Studio ist ein Tanzraum, bitte Hausschuhe, Socken oder barfuß! Leihinstrumente auf Anfrage!

MODUL 1 (6h) 80€ Neueinsteiger*Innen 

MODUL 2 (8 h) 100€ Fortgeschrittene & Profis 

EINZELCOACHING 80€ (auf Anfrage)

Bitte die Kursgebühr am 9.3. in bar mitbringen.

>>> TERMINE

SA 10-13 Uhr (alle Levels) MODUL 1 + 2

SA 15-17 Uhr (Fortgeschrittene) MODUL 2

SO 10-13 Uhr (alle Levels) MODUL 1 + 2

SO 15-20 Uhr Masterclass/Einzelstunde auf Anfrage (80-60€/h)

>>> ANMELDUNG / INFO

0049 179 45 56 126 oder info@norathiele.de

>>> ADRESSE

„nia & more“/ Gesprächspraxis

04107 Leipzig/ Hohe Str. 9 /Aufgang B

(Nähe Bayerischer Bahnhof)

UND: Konzert zum Weltfrauentag mit Brunhild Fischer/ Ingeborg Freytag/ Nora Thiele

FR 19 Uhr Tripelkonzert she.spectra im Musikinstrumentenmuseum Leipzig

https://www.instagram.com/she.spectra ⌲ follow us.

Into The Light – Nora Thiele

Nora Thiele – perc ✻ keys ✻ education ✻ art.director

new website ☞ https://www.norathiele.de

www.instagram.com/norathiele_music

Innenansichten

Neumond und Sonne im Wassermann – phhhh. Was für ein Mix! Allerdings hilfreich beim Surfen – da die Wassermann-Energie sich nirgendwo so recht festsetzen mag, kann meine Jungfrau, die ansonsten der Löwin hilft, mit ihrem Feuer ganz viel Essen auf dem Herd zu kochen, sich mal ausruhen. Naja. So’n Heizlüfter ist jedenfalls nicht schlecht – sage noch jemand was gegen heiße Luft. Ich bin eine Ballonfahrerin – heiße Luft ist mein Treibstoff! Im Moment brauche ich in der Tat Flügel und einen beflügelten Geist. Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich das Krähenvolk, ab und an auch Eichelhäher und Elster. Visionen zu erschaffen und sie in die Realität zu holen – das ist, was ich tue im Moment. Andere Menschen einladen, teilzuhaben an der Vision und das ihre zu tun, damit sie in diesem Universum sichtbar wird. Gucke nebenbei Dokus auf ARTE über parallele Universen – ja, ihr Lieben, das ist Wissenschaft, kein Esokram!

Kreuzungen – Foto Ingeborg Freytag

Also Luft – ich schätze sie grade, obwohl sie mir oft zu luftig ist – eben weil es ein mir eher unvertrautes Element ist, ich also auch nicht in meinem Element bin, wenn sie mich kontaktiert. Ich übe. Die sanfte Bewegung des Wassers. Wind, der mein Feuer anfacht. Sturm, der an meinem Fenster rüttelt. Meine Brüder und Schwestern aus der Vogelwelt, die so geschickt mit den Luftbewegungen spielen, fliegen, sich bewegen können. Die Windharfen vom Petrisberg bei Trier. Rügen. Brocken. Atem. Oya.

Himmel über Leipzig – Foto Ingeborg Freytag

Wolken. Wind malt sich wandelnde Bilder an den Himmel. Veränderung. Die ersten drei Buchstaben meines Namens bilden ING, die Windrune. Vielleicht ist das alles ja nicht so weit weg. Vielleicht kann ich lernen, Wandel und Veränderung selbstverständlich geschehen zu lassen.

she.spectra – 8. März 2024

Ich gebe bekannt: Ein neues Kind ist geboren! Es ist ein Mädchen! Und es heisst she.spectra! Plattform/ Arbeitsgruppe/ Festival/ Initiative/ Konstruktion/ Zeichentisch/ Diskussionsgrundlage.

Mit einem ersten Konzertabend am 8. März 2024 beginnt eine Reihe von Konzerten, Festivals, Diskussionen und Workshops, mit denen she.spectra Sichtbarkeit und Wirksamkeit von Frauen in künstlerischen Prozessen erhöhen möchte. Das Datum ist Programm. Am Weltfrauentag denken wir an weiblich geprägte künstlerische und politische Realitäten, an Unterstützung, Ermutigung und Herausforderung und an Vorbilder. Frauen, die vor uns da waren und beim Vorwärtsstürmen, Erobern und Vernetzen neuer Räume und Formate erfolgreich waren oder scheiterten.

Unser Fokus liegt auf Musik – perspektivisch wollen wir mit Theater, Film und Bildender Kunst auch ab und an den Schritt in die Mehrdimensionalität gehen. Die Weitergabe von Wissen, Fähigkeiten und Strategien wird in Mentoringprogrammen und Workshops stattfinden. Aber zurück zum 8. März 2024!

Die Künstlerinnen/ Kuratorinnen/ Organisatorinnen/ Veranstalterinnen von she.spectra fühlen sich einer Welt verpflichtet, in der lebendige, bewegliche und berührende Kunst im Zentrum der Gesellschaft steht. In einer Kultur des „SowohlAlsAuch“ dürfen sich unterschiedliche musikalische Stile und Sprachen, kühne Gedanken, tiefe Gefühle und ein vielgestaltiges Instrumentarium begegnen. Entsprechend vielfältig wünschen wir uns unser Publikum. Willkommen!

she.spectra präsentiert! Weibliches Schöpfen – ein Tripelkonzert im Musikinstrumentenmuseum Leipzig zwischen Alter und Neuer Musik, Global Sounds und Klangcollagen. (Spontan) komponiert und live gespielt von:

Brunhild Fischer – Querflöte/ Sounds/ Loops

Ingeborg Freytag – Violine/ Percussion/ FX/ Loops

Nora Thiele – Klavier/ Percussion/ Loops

8. März 2024 um 19.00 im Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig im Grassi/
Johannisplatz 5–11/ 04103 Leipzig

Karten zu 33 (Unterstützung)/ 22 (Normalpreis)/ 13 (Studie-Preis) an der Abendkasse

Brunhild Fischer – @Studioline Photography

Nora Thiele – @Guido Werner
Ingeborg Freytag – @Enna Bloom

Ein großes Dankeschön an meine inspirierenden Kolleginnen und (Künstler)freundinnen, die mich ermunterten, die Vision in die Realität zu holen! Und Kathrin Müller-Beck für den Namen she.spectra!

Kathrin Müller-Beck – Foto privat

Zum neuen Jahr 2024

Ein neues Jahr hat begonnen! Nach Monaten der Suche zwischen Zweifel und Gewissheit habe ich eine Wohnung gefunden. Viele Abschiede liegen hinter mir und es galt, irgendwo zwischen Heiterkeit und Verzweiflung zu balancieren und zu jonglieren. Ich handle ja schon auch gerne. Wann ist es Zeit für Geduld und Hingabe? Ich übe. Ganz konkret beschäftigen mich weiterhin Instrumentarium, Spieltechniken und Rhythmusstrukturen des orientalischen Rhythmuskosmos. Dort konnte ich immer wieder einen Anker in die Kraft des Neubeginns werfen. Ganz so, wie ich es meinen Schülerinnen und Schülern immer empfehle 😉


Eine kleine Nachlese 2023 kommt noch, hier erstmal meine Wünsche für uns alle!

Frieden. Jetzt. Im eigenen Herzen beginnen. Leichtfüßigkeit. Kraft wahrnehmen und feiern. Das Leben schenkt, was ich brauche, es fühlt sich nur manchmal nicht so an. Atmen. Fühlen. Springen. Im Jetzt sein. Sein. Lauschen. Ja, es genügen fünf Minuten. Zeit genug. Hast du fünf Stunden Zeit dazu? Prima!

Atmen. Ausatmen. Spielen. Erst nach einer Stunde nach dem Sinn fragen. Raum lassen. Raum schaffen. Zwischenräume. Zwischenzeiten. Zwischenstationen. Jetzt. Ein paar Atemzüge lang. Es genügt, es ist genug. Glauben. Denken und wachsen lassen. Tanzen. Auch im Herzen. Nicht alles muss sich in der eindimensionalen Realität erfüllen. Ja. Das Aber verschieben. Dem Regen lauschen und nichts bereuen. Nichts bereuen. Schuld ist eine Illusion. Es gibt Verantwortung und Konsequenzen. Folgen meines Handelns.

Spielen!

„ZwischenZeit“ – work in progress – Ausstellung in der Art Kapella Schkeuditz

Ich bin mit einer Soundinstallation vertreten. Irgendwie hab ich es ja seit einiger Zeit mit dem „da + zwischen“. Gestern zur Eröffnung hatte ich einige gemeinsame Anhörungen und gute Gespräche dazu mit Künstlerkolleginnen – ja, es tut gut, verstanden zu werden, ohne sich lang und breit erklären zu müssen. Also ohne das Werk erklären zu müssen. Zu sehen, aha, Text und Musik sprechen für sich und aus sich selbst heraus. Ich kann etwas dazu sagen, aber ich muss nicht.

In der Ausstellung hörst du zu meiner Musik und meinem Text auch die Stille, Gespräche, Geräusche rundherum und du kannst Bilder und Objekte wahrnehmen/ betrachten. Lass dir von der Ausstellungsaufsicht helfen, damit du mich findest und hören kannst 😉 Willkommen! Nächstes Jahr bespielen wir das Völkerschlachtdenkmal!

Art Kapella Schkeuditz

Und hier geht es noch mal in die SoundCloud –>

Und Da Wird Musik sein

„Durch die Nacht“ mit Maria Schüritz und Band

Noch 7 Tage läuft das Crowdfunding für Marias Album bei Startnext – da wo die Zukunft den Mutigen gehört und inzwischen nicht mehr „alles oder nichts“ gilt, sondern alles gesammelte Geld ankommt – unabhängig von der angestrebten Zielsumme. Ab und an gibt es eben auch Fortschritt.

Ich habe bereits alle meine Beiträge geliefert, Geige und Backgroundgesang – und gestern stand ich im Studio, mit der Riqq in der Hand, und hörte mich laut zu mir selbst sagen: „Ingeborg Freytag, du bist wahnsinnig!“. Nun bin ich ja seit 2einhalb Jahren in der privilegierten Verfassung, alle Strategien, die ich jemals meinen Schülerinnen und Schülern empfohlen habe, noch einmal an und mit mir selbst zu überprüfen. Also ausatmen, sich dem Fluss der Musik hingeben, den Ohren erlauben, die Hände zu lenken und darauf vertrauen, dass meine technischen Fertigkeiten am Instrument ganz genau richtig sind, um die Aufgabe zu erfüllen. Und dass mir mein künstlerischer Formwille ja nicht verloren geht, bloß weil ich ein neues Instrument – äh, eine Instrumentengruppe – erlerne. Hihi!

Hier kannst du das Album unterstützen – mit oder ohne Gegenleistung. Von Herzen danke!

https://www.startnext.com/durchdienacht-mariaschueritz

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