Der Schnee ist da

Der Neujahrstag begann in vollkommener Stille, mit zarten Meisentönen und auf die Terasse tropfendem Wasser. Ich habe im letzten Jahr öfter darüber nachgedacht, wie sich der Beginn des Industriezeitalters wohl angefühlt hat. Der Lärm der Maschinen, die Eisenbahn mit rasant wachsendem Netz, der Rückzug der Stille. An der Westküste Madagaskars konnte ich die Ohren öffnen ohne etwas anderes zu hören als Stille. Nun hier in der mitteldeutschen Stadt die zeitweise Abwesenheit vorher allgegenwärtiger Geräusche. Von erholsam bis irritierend ist da alles drin.

Und heute der erste Schnee! Auf der Strasse fahren die Autos, als gäbs kein morgen. Naja, vielleicht gibt es das ja wirklich nicht. Unsere Wahrnehmung der Welt hängt doch sehr davon ab, ob wir gesund sind, genug Essen und Wasser da ist, wie sicher wir uns fühlen, ob unsere Familie umgebracht wurde, das Raubtier Kapitalismus unseren Betrieb und unsere Heimat gefressen hat, ob wir weiß in Ratingen oder schwarz in Bamako sind. Und. Oder.

Heute nacht habe ich geträumt, dass mein/ unser Projektantrag für Lübeck genehmigt wurde und ich mit meinen Kolleginnen Kaffee trinke und lachend die Details bespreche. Na dann!

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