Loslassen, was gestorben ist. Zum Sterben bringen, was sterben möchte. Das gilt für Gesellschaftssysteme und für Großmütter. Bei einem Gesellschaftssystem und einer Großmutter war ich aktiv dabei, ich halte mich also in beiden Fällen für halbwegs kompetent. Ja, wir müssen darüber reden! Mit wieviel Restrisiko wollen/ können wir leben? Wieviele Menschen dürfen sterben, an Krebs, Verkehrsunfällen, Schlaganfall, AIDS, Einsamkeit? Ab wann wird es bedrohlich? Dürfen wir weiter rauchen und sitzen? Lebe ich ewig, wenn ich Sport mache und grüne Smoothies trinke? Soweit man hört, schaden Zweifel der Lebenserwartung. Hartnäckige Holocaustleugnung z.B. wirkt also durchaus lebensverlängernd – wzbw.
Ich heile, also bin ich. Wer nicht heilt, hat nicht recht. Wer Recht hat, heilt? Phhh. Das ist vielleicht alles kompliziert. Raus aus dem Gestrüpp!
Auf meinem Heimatsender hieß es, dass Frauen stärker unter den psychischen Folgen der Lockdowns leiden. Das stimmt, würde ich sagen. Dass Depression (auch) eine individuelle Reaktion auf systemrelevante, strukturelle Probleme ist, erscheint mir sonnenklar. Ein System, was auf Ausbeutung und Zerstörung basiert, muss irgendwann kollabieren. Da entsteht eine Menge Trauer.
Grade im Gespräch mit einem Kollegen Kreativen, ich erzähle, das ich schon von mehr als einem Fall gehört habe, wo erst Instrumente verkauft und dann Grundsicherung beantragt werden sollte. Er, spontan: ach, und warum keine Niere? Da baue ich die Tage mal einen Witz draus ….
Meine Themen aktuell: Kreativität, Beweglichkeit, Austausch, Spiel-Räume.
Da muss das Wasser eben schauen, dass es zwischen den Felsen hindurch- oder an ihnen vorbeifließt. Klänge kennen ja nur natürliche Grenzen.