Gute Geschichten

Die sollten wir sammeln und uns erzählen!

Ein befreundetes Paar dachte im vorigen Jahr, nun wäre alles vorbei und ihre Manufaktur am Ende und pleite. Keine Märkte, keine Messen, keine Einnahmen, nix. Trotzig überholten und aktualisierten sie den bereits vorhandenen Webshop und siehe da, Aufträge und Vorbestellungen auf Monate im voraus. Kaum zu schaffen.

Einer schwerkranken Freundin geht es wieder besser. Nein, nix Corona. Aber Klinik. Ihr Mann, ein Freund und Kollege, nahm sich nach 2 Monaten einen Anwalt, um eine Besuchserlaubnis zu erwirken. Und siehe da, der Anwalt erreichte, was Verständnis für die aktuelle Situation im Krankenhaus, Gespräche und Geduld nicht bewirken konnten. Nach 2 Tagen war die Besuchserlaubnis da, 1x pro Woche eine Stunde. Besser als nix, wenn der Genesungsprozess noch Monate dauern wird. Mein Heimatsender MDR brachte vor Monaten schon ein Interview mit einer Psychologin, die meinte, es wäre unerträglich, dass die Menschen aktuell so einsam sterben — das müssten sie nicht. Sie ermutigte die Angehörigen, ihre Rechte einzufordern. Natürlich darf ich eine schwerkranke Person begleiten. Natürlich darf ich mich von Sterbenden verabschieden. Natürlich störe ich die Abläufe – das ist „schon immer“ so, das war in der DDR so und auch in der neuen Bundesrepublik lange vor Corona. Erfahrungswert: Meistens hilft Reden. Oder eben dann zur Not ein Anwalt. Das ist hier keine Schuldzuweisung! Ich wünsche mir, dass strukturelle Probleme, die Barmherzigkeit, Zusammenarbeit zwischen Patienten/ Angehörigen/ Medizinmenschen und Verständnis für individuelle Heilungs- und Sterbeprozesse verhindern, beseitigt werden. Das sollte uns hier in Mitteleuropa eigentlich keine Schwierigkeiten machen. Auch nicht in so großer Not wie im Moment. Und ich würde es wirklich gerne noch erleben.

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